Jahreswechsel
Raclette an Silvester: So viele Zutaten braucht man wirklich

28.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:18 Uhr

Raclette gilt als beliebtes Essen an Silvester. −Symbolbild: dpa

Für viele Menschen gehört es am letzten Tag im Jahr einfach dazu: Das Raclette essen. Laut einer Studie ist für knapp ein Drittel das Essen von Raclette an Silvester eine beliebte Tradition. Doch eine Frage treibt Raclette-Liebhaber Jahr fürs Jahr aufs Neue um: Wie viele Zutaten brauche ich? Wir klären auf.



Wer hat´s erfunden? Das Ur-Raclette kommt aus der Schweiz – und bestand aus nur zwei Zutaten: Käse und Kartoffeln. Der Käselaib wurde halbiert und mit der Schnittstelle so nah ans Feuer gelegt, dass er zum Schmelzen begann. So ließ sich der Käse einfach abschaben und mit etwas Brot oder Kartoffeln essen. Anders als heute wurde Raclette früher auch nicht im Winter, sondern im Sommer gegessen. Denn bevor der Kühlschrank Einzug in die Küchen erhielt, wurde der Raclette-Käse von den Schweizer Bergbauern aus Frühjahrs- und Sommermilch hergestellt und war deshalb nur begrenzt haltbar. Bereits im Jahr 1574 war das Käseschmelzen im Wallis bekannt.

Beliebtes Essen zu Silvester

Bis heute erfreut es sich großer Beliebtheit – insbesondere in diesen Tagen. Denn auch heute noch ist Raclette neben Fondue eins der klassischen Essen zu Silvester. Das geht aus einer Umfrage von Statista hervor. Demnach essen heuer am 31. Dezember 30 Prozent der Befragten Raclette. Kein Wunder: Es ist schnell vorbereitet und ermöglicht anschließend ein geselliges Miteinander, das die Wartezeit bis zum Jahreswechsel ganz von allein verkürzt. Wäre da nicht jedes Jahr aufs Neue im Vorfeld die Frage: Wie viele Zutaten brauche ich, um alle satt zu bekommen?

Vornweg: Eine genaue Berechnung der Zutatenmengen ist beim Raclette sehr schwierig, eben weil jeder Gast gewissermaßen ja sein eigener Koch ist. Die Vielfalt an Zutaten ist hier Fluch und Segen zugleich: Jeder kann sich sein Pfännchen nach eigenem Gusto befüllen: Mais, Lauchzwiebel, Paprika, Tomaten, Kartoffeln, Salami, Schinken, Ananas, Hähnchen – so ein Pfännchen bietet Platz für allerhand Zutaten. Vom Käse als Topping ganz zu schweigen. Doch gleichzeitig birgt diese Vielfalt auch immer die Gefahr, im neuen Jahr noch etliche Reste verwerten zu müssen. Der Gastgeber hat also die Qual der Wahl: Wie viel kaufe ich beim Raclette von welchen Zutaten ein? Hier kommen einige Anhaltspunkte vom Schweizer Verein Raclette Suisse für den Einkaufszettel.

Das braucht man fürs Raclette

Kartoffeln: 200 Gramm pro Person

Brot: 80 Gramm pro Person

Käse: 150-250 Gramm pro Person

Gemüse: 150-200 Gramm

Salat: 80 Gramm pro Person

Antipasti: 50 Gramm pro Person

Wie viel Käse brauche ich pro Person fürs Raclette?

Eine Frage, die sich viele Gastgeber stellen…Experten empfehlen ca. 200 bis 250 Gramm an Raclette-Käse pro Person. Aber: Je mehr Zutaten auf dem Tisch stehen, desto weniger Pfännchen mit Käse werden gegessen. Deshalb reichen bei einem reichhaltig gedeckten Tisch 150 Gramm Käse oftmals auch aus. Apropos Käse: Er gilt als wichtigste Raclette-Zutat. Weil viele Pfännchen mit Käse überbacken werden, muss er gut schmelzen und das richtige Aroma haben. Das kann mal eine mildere Sorte und mal eine kräftigere Sorte sein. Denn auch hier gilt: Drauf kommt, was schmeckt: Bergkäse, Butterkäse, Gorgonzola, Gouda, Mozzarella oder Schafkäse. Die Bezeichnung Raclettekäse, wie man sie im Kühlregal vom Supermarkt findet, ist nicht geschützt. Das hat das Schweizer Bundesgericht im Jahr 2007 entschieden: Demnach ist „Raclette“ ein Gericht, aber keine schutzwürdige Ursprungsbezeichnung. Mit anderen Worten: Jeder, der will, kann seinen Käse "Raclette" nennen. Wichtig ist, dass der Käse einen Fettanteil von mindesten 40 bis 45 Prozent hat, damit er beim Schmelzen eine schöne Konsistenz hat.