Affenpocken
Spanien meldet zweiten Todesfall - weltweit bisher acht Tote

30.07.2022 | Stand 30.07.2022, 15:14 Uhr

Diese elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt reife, ovale Affenpockenviren (l) und kugelförmige unreife Virionen (r), die aus einer menschlichen Hautprobe stammt. −Symbolbild: Cynthia S. Goldsmith/Russell Regner/CDC/AP/dpa

Spanien hat binnen weniger Stunden zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Affenpocken gemeldet. Das Gesundheitsministerium in Madrid gab am Samstag den Tod eines weiteren Patienten bekannt, nachdem es am Freitagabend über einen ersten Verstorbenen berichtet hatte.



Es handelt sich um die ersten in Europa festgestellten Todesfälle im Zusammenhang mit der sich rasch ausbreitende Infektionskrankheit.

Die zwei Verstorben waren demnach „zwei junge Männer“. Das Gesundheitsministerium erklärte, die beiden seien an den Affenpocken erkrankt gewesen und verwies auf Analysen, mit denen zu einem späteren Zeitpunkt die genaue Todesursache festgestellt werden solle.

Weltweit wurden seit Mai bisher insgesamt acht Todesfälle wegen Affenpocken festgestellt. Die ersten fünf waren aus Afrika gemeldet worden, wo die Krankheit 1970 erstmals bei Menschen festgestellt worden war. Neben Spanien hatte am Freitag auch Brasilien einen Todesfall gemeldet.

Mehr als 4000 Affenpocken-Infizierte in Spanien

Dem jüngsten, am Samstag veröffentlichten Bericht des spanischen Zentrums für Gesundheitsnotfälle zufolge sind im Land derzeit 3750 Menschen an Affenpocken erkrankt, 120 davon würden im Krankenhaus behandelt. 4298 sollen sich demnach bisher insgesamt angesteckt haben. Spanien ist eines der am stärksten von der Krankheit betroffenen Länder.

Weltweit sind laut dem Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, rund 70 Prozent der seit Mai gemeldeten 18.000 Ansteckungen mit Affenpocken in Europa festgestellt worden, rund 25 Prozent auf dem amerikanischen Kontinent.

Das sind die Symptome

Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verlaufen Affenpocken in der Regel deutlich milder; die meisten Menschen erholen sich innerhalb einiger Wochen von der Infektion.

Angesichts der Ausbreitung der Infektionskrankheit hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am vergangenen Samstag einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. In Deutschland wurden bis Ende vergangener Woche laut Robert Koch-Institut 2268 Erkrankungsfälle registriert.

− afp