„Sehr zart“
Weißen Hai gegrillt: Influencerin drohen in China viele Jahre Gefängnis

03.08.2022 | Stand 03.08.2022, 10:54 Uhr
„Sein Fleisch ist echt sehr zart“: Jetzt wird der chinesischen Influencerin Tizi der gegrillte weiße Hai nicht mehr schmecken. −Foto: dpa

In China hat sich eine Influencerin mit einem Video Ärger eingehandelt, in dem sie einen Weißen Hai grillt und verzehrt. Gegen die als Tizi bekannte Videobloggerin ermittelt die Polizei, erklärte die Landwirtschaftsbehörde in der Millionenstadt Nanchong.



In China sind Weiße Haie eine geschützte Spezies, illegaler Besitz der Tiere kann mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Tizi, der auf den Streaming-Plattformen Douyin und Kuaishou fast acht Millionen Nutzer folgen, hatte ein Video veröffentlicht, auf dem sie einen zwei Meter langen toten Fisch auspackt, auf dem Boden platziert und sich dann neben ihn legt, um zu zeigen, dass er größer als sie selbst ist.

Zerteilt, mariniert und gegrillt

Sie teilt den Fisch dann in zwei Hälften, mariniert und grillt ihn und gart den Kopf in einer würzigen Brühe. „Er sieht vielleicht bösartig aus, aber sein Fleisch ist echt sehr zart“, sagt Tizi schließlich und verspeist den Fisch. Etliche Nutzer äußerten sich in Kommentaren unter dem Video empört. Tizi hat das Video mittlerweile gelöscht.

Die Polizei in Nanchong hatte am Sonntag bestätigt, dass es sich bei dem im Video zu sehenden Tier um einen Weißen Hai handelt. Die Videobloggerin sagte Lokalmedien, sie habe den Hai auf „legalem Weg“ gekauft - was nach Angaben der lokalen Landwirtschaftsbehörde aber „nicht zu den Fakten passt“.

Weiße Haie sind gefährdete Spezies

Weiße Haie gelten nach der Klassifikation des internationalem Umweltschutz-Dachverbands International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „gefährdet“. Weltweit wurden die Haipopulationen in den vergangenen Jahrzehnten dezimiert. Verantwortlich dafür waren insbesondere industrielle Langleinen-Fischerei und die Praxis des Hai-Finning, bei der den Tieren die Rückflosse abgetrennt wird und sie dann ins Meer zurückgeworfen werden.

− afp