Mediengruppe Bayern exklusiv
Fehlende Behördenfreigabe: Bundeswehr in Mali muss auf Luftaufklärung verzichten

15.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:54 Uhr

Die Aufklärungsdrohnen vom Typ Heron müssen mangels Behördenfreigabe am Boden bleiben. −Symbolbild: dpa

Beim Bundeswehr-Einsatz in Mali müssen die deutschen Soldatinnen und Soldaten seit mehr als einem Monat auf die Luftaufklärung per Drohne verzichten. Das sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.



„Die Freigabe der malischen Behörden für die Aufklärungsdrohne Heron wurde letztmalig am 11. Oktober erteilt“, so der Sprecher. Für kleinere Drohnen gelte ähnliches. „Die bodengestützte Aufklärung findet weiterhin statt, allerdings ohne die unterstützende Aufklärung aus der Luft“, sagte der Sprecher weiter.

Der UN-Einsatz Minusma zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes, an dem Deutschland mit bis zu 1400 Soldaten beteiligt ist, ist umstritten. Nach Informationen der Mediengruppe Bayern soll es am kommenden Dienstag (22. November) zu einem Treffen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) kommen. Dabei soll über die Zukunft des Minusma-Einsatzes und den Verbleib der Bundeswehr in dem Land beraten werden. Verschiedene Staaten haben sich bereits aus dem UN-Einsatz zurückgezogen. Am Montag kündigte Großbritannien den Abzug seiner Minusma-Truppen an.

Militärregierung in Mali pflegt enge Kontakte zu Russland

In Mali ist seit vergangenem Jahr eine Militärregierung an der Macht, die enge Beziehungen zu Russland pflegt. Rund tausend russische Söldner sollen sich in dem Land aufhalten. Die Arbeit der UN-Truppen gestaltet sich unter der herrschenden Militärjunta als schwierig. Derzeit müssen alle Flüge, sei es von Transportflugzeugen, -helikoptern oder eben Drohnen, von der malischen Regierung im Voraus freigegeben werden.