Zuschuss für Familien
Kindergeld ab 2023: Mit dieser Erhöhung können Sie rechnen

17.11.2022 | Stand 17.11.2022, 8:57 Uhr

Das Kindergeld wird 2023 erhöht. Doch was steht Familien dann zu? Ein Überblick. −Symbolbild: dpa

Das Kindergeld soll steigen. Zum 1. Januar 2023 bekommen Eltern für jedes Kind 250 Euro Kindergeld ausbezahlt - das sind jeweils 31 Euro mehr für die ersten beiden Kinder und 25 Euro für das dritte Kind.



Das hat der Bundestag vor einer Woche beschlossen. Das mit breiter Mehrheit verabschiedete Inflationsausgleichsgesetz sieht insbesondere einen Ausgleich für die sogenannte kalte Progression sowie Anhebungen von Kindergeld und Kinderfreibetrag vor. „Für eine Familie mit zwei Kindern sind das 744 Euro jährlich mehr. Für eine Familie mit drei Kindern wären das 1.044 Euro mehr im Jahr“, rechnet dieBundesregierung auf ihrer Homepagevor.

Kindergeld gibt es grundsätzlichlaut Bundesfamilienministeriumfür alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr, für Kinder in Ausbildung bis zum 25. Lebensjahr und für arbeitslose Kinder bis zum 21. Lebensjahr.

Kinderbonus von 100 Euro

Zusätzlich dazu gibt es für jedes Kind einen einmaligen Kinderbonus in Höhe von 100 Euro. Der wurde bereits ausbezahlt - im Juli.

Kindersofortzuschlag

„Seit Juli erhalten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Familien mit wenig oder keinem Einkommen groß werden, einen monatlichen Sofortzuschlag von 20 Euro“, heißt es zudem von Seiten der Bundesregierung. Jährlich bedeutet das für eine anspruchsberechtigte Familie mit zwei Kindern also ein Plus von 480 Euro. Davon profitieren rund 2,9 Millionen von Armut betroffene Kinder und ihre Familien. Dies gilt bis zur Einführung der Kindergrundsicherung.

Kinderzuschlag

Den Kinderzuschlag bekommen Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen. „Der Höchstbetrag des Kinderzuschlages wurde bereits zum 1. Juli 2022 im Zuge der Einführung des Kindersofortzuschlages auf 229 Euro monatlich je Kind erhöht. Um die zusätzlichen Belastungen dieser Familien aufgrund der Inflation abzumildern, wird der Höchstbetrag des Kinderzuschlages ab dem 1. Januar 2023 nochmals erhöht und auf 250 Euro monatlich angehoben. Pro Jahr ist das – bei Bezug des Höchstbetrages – ein Plus von 492 Euro“, heißt es dazu von Seiten der Bundesregierung.

Viele Familien würden den Kinderzuschlag nicht kennen oder ihn nicht beantragen, „weil ihnen das zu kompliziert ist“, sagte der Leiter der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit, Karsten Bunk, kürzlich in einem Interview mit der „Welt“. Er gehe davon aus, „dass wir mehreren hunderttausend Kindern zusätzlich helfen könnten“.

Reaktionen aus der Politik

Der vollständige Ausgleich der Inflation bei der Steuer sei eine „Frage der Gerechtigkeit“, betonte der FDP-Haushaltspolitiker Christoph Meyer. Von „riesigen Entlastungen“ für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sprach der SPD-Finanzexperte Michael Schrodi. Die nun auf den Weg gebrachte Kindergelderhöhung sei die größte in der Geschichte der Bundesrepublik. Der Grünen-Haushaltspolitiker Sascha Müller wertete diese auch als einen „wichtigen Schritt hin zur Kindergrundsicherung“, auf deren Einführung sich die Ampel-Parteien im Koalitionsvertrag verständigt haben.

Für den Gesetzentwurf stimmte neben den Koalitionsfraktionen auch die CDU/CSU. Der Inflationsausgleich sei „die richtige und angemessene Maßnahme“, sagte deren Finanzexperte Mathias Middelberg. Es sei „nur billig und gerecht“, den Bürgerinnen und Bürgern das Geld zurückzugeben, „was sie über schleichende Steuererhöhungen zusätzlich an den Staat entrichten mussten“. Middelberg verwies auf die ohnehin hohen Belastungen für die Menschen durch die kalte Progression.

− afp/kse