Seenotrettung
Merkel, Kurz und Macron werden „gerettet“

Regensburger Rettungsorganisation Sea-Eye setzt Politiker-Doubles bei spektakulärer Aktion ein. Heute wird Plakat enthüllt.

18.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:17 Uhr
Ein Plakatmotiv der Aktion „Retten ist menschlich“ zum Weltflüchtlingstag. Foto: Sea-Eye −Foto: Sea-Eye/Sea-Eye

Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni führt die gemeinnützige Seenotrettungsorganisation Sea-Eye e. V. mit Sitz in Regensburg eine aufmerksamkeitsstarke Rettungsaktion unter dem Motto „Retten ist menschlich“ durch. Der Grund: Für viele Menschen endet die Flucht vor Krieg, Verfolgung, Klimawandel und Hunger immer noch tödlich im Mittelmeer. Zwei Tage zuvor enthüllte das Sea-Eye-Team am heutigen Freitag um 14 Uhr ein Motiv Aktion auf einer großen Plakatwand direkt auf der Wiese vor dem Bundestag und Kanzleramt.

Unmissverständliche Botschaft

813 Menschen sind (Stand: 15. Juni 2021) nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 2021 bereits im Mittelmeer ertrunken, die genaue Zahl kennt niemand. Um auf das Sterben im Mittelmeer aufmerksam zu machen, hat Sea-Eye vor der Küste von Valencia / Burriana eine spektakuläre Rettungsmission durchgeführt, mit einer unmissverständlichen und humanen Botschaft: „Wir retten jede*n – und was macht ihr?“

„Noch immer schauen die Regierungen weg, wenn Menschen im Mittelmeer ertrinken. Schlimmer noch, die ehrenamtliche Hilfe der zivilen Seenotretter*innen wird behindert und mit Schikanen belegt. Wir sind der festen Überzeugung, dass jeder Mensch gerettet werden muss. Menschen für die Abschottung Europas ertrinken zu lassen, ist unmenschlich und ein Verbrechen“, so Sea-Eye Sprecher Kim-Jesko Tamm.

Öffentlichkeit aufrütteln

„Wir wollen die Öffentlichkeit mit diesen Bildern aufrütteln und die Seenotrettung wieder ins Bewusstsein bringen. Unser Handeln basiert auf der Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, Artikel 3, die das Leben und die Sicherheit eines jeden Menschen schützt. Und unsere Rettungsmissionen beruhen auf dem internationalen Seerecht, u. a. auf dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982. Wir richten deshalb die Frage an die Politik: Wir retten jede*n. Und was macht Ihr?“, so Sea-Eye Sprecher Kim-Jesko Tamm.

Plakat vor Bundestag und Kanzleramt

Am Freitag, 18. Juni, um 14 Uhr enthüllte das Sea-Eye Team ein Motiv auf einer großen Plakatwand direkt auf der Wiese vor dem Bundestag und Kanzleramt. So haben die Abgeordneten immer einen Blick auf die geretteten Politiker*innen. Vor Ort wird Sea-Eye Sprecher Kim-Jesko Tamm die Kampagne erklären und von der letzten Rettungsmission berichten. Zudem wird Bundestagsabgeordneter Helge Lindh (SPD) an der Veranstaltung teilnehmen.