Für AKW-Laufzeitverlängerung
Merz warnt vor „Blackout“ bei Stromversorgung im Winter

04.09.2022 | Stand 04.09.2022, 6:27 Uhr
CDU-Chef Friedrich März fordert die sofortige Bestellung neue Brennstäbe für die verbleibenden AKW in Deutschland. So könne die Versorgungssicherheit von bis zu 20 Millionen Haushalten gewährleistet werden. −Foto: dpa

CDU-Parteichef Friedrich Merz hat vor einem Ausfall der Stromversorgung im Winter gewarnt, falls Deutschland am Atomausstieg festhält. „Es droht eine Überlastung des Stromnetzes sowie eine mangelhafte Versorgung mit Strom“, sagte Merz der „BamS“.



Wenn nur jeder fünfte Gaskunde diesen Winter mit Strom heize, verdopple sich der Strombedarf der privaten Haushalte, sagte Merz. „Wenn diese Regierung so weitermacht und aus ideologischen Gründen am Atomausstieg festhält, droht uns Anfang nächsten Jahres ein Blackout.“

CDU-Chef fordert Bestellung neuer Brennstäbe für AKW

Merz forderte die Bestellung neuer Brennstäbe für den Weiterbetrieb mindestens der drei noch nicht abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland: „Wir hätten spätestens im August dafür gesorgt, dass zumindest für die drei Atomkraftwerke, die noch laufen, neue Brennstäbe bestellt worden wären, möglicherweise auch für die drei, die im letzten Jahr stillgelegt wurden. Damit wären zunächst einmal insgesamt 20 Millionen Haushalte sicher mit Strom versorgt.“

Wegen der Energiekrise, die sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zugespitzt hat, gibt es seit Monaten eine Debatte, ob die drei verbleibenden Atomkraftwerke länger laufen sollen, obwohl ihre Leistungsbetrieb-Berechtigung zum Jahresende erlischt. Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP prüft derzeit in einem Stresstest die Sicherheit der Stromversorgung. Danach will sie entscheiden, ob die AKW noch etwas länger laufen.

Bei den Koalitionsgesprächen zu Entlastungen der Bürger soll eine mögliche AKW-Laufzeitverlängerung aber kein Thema gewesen sein, hieß es bereits im Vorfeld. Über die mit Spannung erwarteten Ergebnisse will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am heutigen Sonntag um 11 Uhr informieren. Bekant ist bislang lediglich, dass sich die Ampel auf ein drittes Entlastungspaket geeinigt hat.

− dpa