Migrationspolitik
Seehofer will Sea-Eye-Geschenk nicht

Die Regensburger Seenotretter von Sea-Eye wollten Horst Seehofer eine „Spendenurkunde“ übergeben. Doch der spielte nicht mit.

04.07.2021 | Stand 04.07.2021, 19:37 Uhr
Mit den Spenden solle der nächste Rettungseinsatz der SEA-EYE 4 finanziert werden. −Foto: Maik Lüdemann/Sea-Eye

Am Sonntagvormittag wollten die Regensburger Seenotretter von Sea-Eye einer eigenen Pressemitteilung zufolge Horst Seehofer vor dem Bundesministerium des Innern, Bau und Heimat eine Spendenbescheinigung über 250 000 Euro übergeben. Das Geld stamme aus der Spendenaktion #einGeschenkfuerHorst anlässlich seines 72. Geburtstags.

Mit der ironisch gemeinten Aktion wollte Sea-Eye an eine Aussage des Ministers erinnern, der sich zu seinem 69. Geburtstag über 69 Abschiebungen freute. Bei der Übergabe am Sonntag sollte ihm sozusagen die Quittung für seine Migrationspolitik überreicht werden. „Die Spendenurkunde konnte jedoch nicht zugestellt werden“, teilte Sea-Eye am Sonntag mit.

Vergangene Woche habe die Presseabteilung des Ministeriums immer wieder telefonisch beteuert, dass die Anfrage bei den Sprechern „in Bearbeitung“ sei und dass man sich melden würde. „,In Bearbeitung‘ ist eine passende Beschreibung der Politik Seehofers“, kritisiert Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye, laut der Mitteilung.

Mit den Spenden solle der nächste Rettungseinsatz der SEA-EYE 4 finanziert werden. Unterstützt wurde die Aktion unter anderem von Klaas Heufer-Umlauf, Sophie Passmann, Ruth Moschner, Joko Winterscheidt, Jan Delay, König Boris von Fettes Brot und Stephan Anpalagan.