Von serbischer Seite
Spannungen im Norden des Kosovos: Barrikaden und Schüsse

31.07.2022 | Stand 31.07.2022, 22:33 Uhr
Serbische Soldaten stehen auf einem Feld vor einem Haus, in der Nähe des Ortes Rudnica, das sich an der Grenze zum Kosovo befindet. Im Grenzgebiet verschärften sich die Spannungen am Sonntag. −Foto: dpa

Im überwiegend serbisch bevölkerten Norden des Kosovos haben militante Serben am Sonntag Barrikaden errichtet. Unbekannte hätten zudem Schüsse in Richtung kosovarischer Polizei abgegeben, verletzt worden sei dabei niemand, teilte die Polizei in Pristina mit.



Zu den Spannungen kam es, weil die kosovarischen Behörden ab Montag (00.00 Uhr) an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anerkennen. Serben mit derartigen Papieren müssen sich an der Grenze ein provisorisches Dokument ausstellen lassen.

Spannungen wegen Grenzübertritten

Nach kosovarischer Lesart handelt es sich um eine Maßnahme, die auf Gegenseitigkeit beruht. Kosovarische Bürger müssen sich schon seit längerer Zeit beim Grenzübertritt nach Serbien ein provisorisches Dokument ausstellen lassen, weil die serbischen Behörden die kosovarischen Papiere nicht anerkennen.

Militante Serben blockierten am Sonntag die Zufahrtswege zu zwei Grenzübergängen nach Serbien mit Barrikaden. Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte früher zu Serbien gehört. 2008 hatte es sich für unabhängig erklärt. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit des Kosovos nicht an und beansprucht dessen Staatsgebiet für sich.

− dpa