„Lösung: #Reifenwechsel“
Video: Klimaaktivisten kleben sich an Felgen fest - und werden samt Reifen weggetragen

15.05.2023 | Stand 27.09.2023, 9:51 Uhr

In Berlin haben sich am Montag Klimademonstranten der „Letzten Generation“ an Autos festgeklebt. Die Polizei montierte die Reifen kurzerhand ab. −Foto: dpa

Demonstranten der Klimagruppe Letzte Generation haben am Montagmorgen an 17 Orten in Berlin den Verkehr blockiert. Teilweise klebten sie sich an den Felgen ihrer gemieteten Autos fest – und wurden von der Polizei samt Reifen weggetragen.

 



Wie viele Menschen an den Blockaden beteiligt waren, konnte eine Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. Die Verkehrsinformationszentrale meldete lange Staus.

Am Montag nutzte die Gruppe nach eigenen Angaben ein Sand-Klebstoff-Gemisch, damit es besonders lange dauert, die festgeklebten Hände vom Asphalt zu lösen. Die Polizei meldete, sie habe teils Trennschleifer eingesetzt, so dass Fahrbahnschäden entstanden, die zunächst repariert werden mussten. Nach Angaben eines dpa-Fotografen hatten sich auf dem Hohenzollerndamm zwei von insgesamt sechs Protestierenden an Mietwagen festgeklebt, die sie aufgestellt hatten, um den Verkehr zu stoppen. Bilder zeigen, wie Aktivisten an Felgen kleben. Die Polizei löste das Problem unkonventionell: Die Reifen wurden kurzerhand abmontiert – und samt Aktivisten von der Straße getragen. „Lösung: #Reifenwechsel“ schrieb die Polizei dazu auf Twitter.

 



 

Erst zu Bewährung verurteilt: Auch Aktivistin Carla Hinrichs dabei



An den Blockaden beteiligt war nach Beobachtung des dpa-Fotografen auch die Pressesprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, obwohl sie vergangene Woche vom Amtsgericht Frankfurt am Main wegen einer früheren Aktion zu zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden war. Hinrichs selbst schrieb auf Twitter: „Kein Urteil wird mich davon abhalten, für Gerechtigkeit zu protestieren.“

Die Sprecherin des Frankfurter Amtsgerichts, Sylvia Hauptmann, erklärte die Rechtslage auf Anfrage so: Das Urteil von vergangener Woche sei noch nicht rechtskräftig, da Einspruchsfristen noch liefen. Sollte das Frankfurter Urteil rechtskräftig und Hinrichs für die Berliner Aktion erneut verurteilt werden, könnte ein Verstoß gegen die Bewährung festgestellt werden. Dann könnte es sein, dass Hinrichs ihre Haftstrafe antreten muss.

− dpa/age