Außenansicht
Neue Hoffnung trotz Corona

Gebet und Seelsorge geben Menschen, die in Notfallkrankenhäusern behandelt werden, Hoffnung. Die ist in der Krise wichtig.

08.04.2020 | Stand 16.09.2023, 4:58 Uhr
Sylke Busenbender

Die Auswirkungen des Corona-Virus machen vielen Menschen Sorgen. Wir stellen fest: Alles, wirklich alles, was wir sicher geglaubt haben, wankt! Warum sterben Menschen? Warum werden geliebte Personen unerwartet aus dem Leben gerissen? Was für ein Einschnitt in unser Leben!

Die Corona-Pandemie führt derzeit weltweit zu Zehntausenden Toten. Während ich im Internet auf die Statistik der John-Hopkins-Universität schaue, klickt der Zähler für die Gestorbenen weiter.

In manchen Regionen werden Menschen mit schlechter Prognose schon gar nicht mehr behandelt. Angehörige können sich nicht von ihren Lieben verabschieden. Sie können ihre Toten nicht beerdigen. In New York denkt man inzwischen über Massengräber nach. Ausgangssperren – in Indien bedeutet das für viele Menschen den Hungertod. Und die Folgen für die Wirtschaft!

Und dennoch steht fest: Inmitten dieser unfassbaren Not, der wir in unserer Arbeit täglich begegnen, geht Gott mit uns. Menschen, die in unseren Notfallkrankenhäusern in Italien und in New York behandelt werden, bekommen durch Gebet und Seelsorge neue Hoffnung.

Neuer Zusammenhalt entsteht

Gemeinsam mit Partnern wie Diakonie und Arche kümmern wir uns im In- und Ausland um Obdachlose und sozial schwache Familien. Es entsteht ein neuer Zusammenhalt. Nähe trotz Distanz.

Karfreitag und Ostern erinnern daran, wie Gott die Distanz zu uns Menschen überbrückte. „Größere Liebe hat niemand als einer, der sein Leben für seine Freunde opfert…“, heißt es sinngemäß im Evangelium nach Johannes. Gottes Sohn starb am Kreuz. Unschuldig. An unserer statt. Und am Ostersonntag wurde er auferweckt.

Für Menschen, die das glauben, ist die Corona-Krise nicht das Ende, selbst wenn die Krankheit zum Tod führen sollte.

Jemandem, der freiwillig für mich gestorben ist, kann ich mich anvertrauen. Wenn ich ihm mein Leid klage, dann bin ich sicher, dass er versteht. Und mitfühlt. Er bewahrt mich in dieser Krise. Kann ich darin Sicherheit gewinnen? Ganz andere Sicherheit als die, die mir bis gestern als unverrückbar erschien? Manchmal ja, manchmal nein. Und Sie?

Die Autorin leitet als Vorständin die Arbeit von Samaritan’s Purse e. V. – Die barmherzigen Samariter (bis 2018: Geschenke der Hoffnung).

Die Außenansicht gibt die subjektive Meinung der Autorin wieder und nicht unbedingt die der Redaktion.