Landtagswahl 2023
Streit um Regensburger Direktmandat: Jusos verweigern Wahlkampf-Dienste

17.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:44 Uhr
Margit Wild ist amtierende Regensburger SPD-Landtagsabgeordnete. Mit ihrem Wunsch nach einer erneuten Kandidatur stößt sie aber auf Widerstand. −Foto: altrofoto.de

Nächste Runde im Kandidatenringen um das Regensburger SPD-Direktmandat bei der Landtagswahl 2023: Die Jusos der Stadt kündigten der amtierenden Abgeordneten Margit Wild am Freitag in einer internen Mail unverhohlen die Gefolgschaft auf.



Mit Blick auf die Ereignisse der letzten Woche müsse man „in aller Deutlichkeit“ mitteilen, dass man ihre Kandidatur nicht unterstützen werde. Damit falle man im Wahlkampf aus, unter anderem beim Plakatieren und dem Aufbau von Infoständen. „Auch ein erfolgreicher Social-Media-Wahlkampf wäre ohne uns undenkbar“, heißt es in der Nachricht, die auch Juso-Bezirkschef Alexander Roth unterzeichnet hat.

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Der Ärger der Jusos hatte sich daran entzündet, dass Wild diese Woche öffentlich ihre Bereitschaft zu einer erneuten Kandidatur erklärte, obwohl Parteifreunde mit ihrem Aufhören kalkulierten. Die Jusos sehen dadurch zwei potenzielle Nachfolger düpiert: Den Wenzenbacher Rathauschef Sebastian Koch („ein grandioser Bürgermeister“) und SPD-Landeschefin Ronja Endres, die wie keine Zweite unterwegs sei. „Eine faire Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit deinen Mitbewerber:innen sieht anders aus“, heißt es in dem Brief. Die Nominierung des Landtagsbewerbers im Stimmkreis obliege allein der Stimmkreiskonferenz.

Erst am Donnerstagabend hatte eine Sondersitzung des Regensburger Stadtverbandvorstands stattgefunden, die jedoch offenkundig keine parteiinternen Befriedung brachte.