Wahlkampf
Optimistische SPD kämpft bis zum Schluss

Marianne Schieder spornt die Genossen in Bruck zum Endspurt an. Sie will einen „sozialen und gerechten“ Wandel.

16.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:31 Uhr
Stehende Ovationen für Marianne Schieder und Katja Mast: Bei der SPD herrschte beste Stimmung für den Wahlkampfendspurt. Sämtliche Personen waren nach Angaben der SPD geimpft, getestet oder genesen. −Foto: Rudolf Hirsch

Stehende Ovationen, rhythmisches Klatschen, lachende Gesichter und wegen des Andrangs eine Schlange am Einlass: Wer einen Beleg dafür haben wollte, wie gut aktuell die Stimmung bei der SPD ist, der bekam ihn am Dienstag im Meisl-Saal in Bruck. Die Sozialdemokraten aus den Landkreisen Schwandorf und Cham gaben dort die Devise aus: „Wir machen weiter bis zum Schluss und kämpfen um jede Stimme für Marianne Schieder und die SPD!“

„Anlass für gute Laune und Optimismus gibt es derzeit genug bei den Genossen“, ist Kreisvorsitzender Peter Wein überzeugt. Die guten Umfragewerte für die Partei und ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz blieben stabil. Und laut Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA vom Montag rückt für Marianne Schieder sogar das Direktmandat im Wahlkreis Schwandorf in greifbare Nähe, wie es in einer Mitteilung der SPD heißt. Schieder schwor ihre Parteifreundinnen und -freunde dennoch darauf ein, bis zum Wahltag um das Vertrauen der Wähler zu werben: „Es kommt auf jede Stimme an.“

„Wischiwaschi“ bei der Union

Statt mit „Wahlkampfabschluss“ war die Veranstaltung in Bruck daher auch mit „Wahlkampfendspurt“ überschrieben. Dafür hatte sich Schieder mit Katja Mast aus Pforzheim, der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Unterstützung geholt. Mast zeigte sich überzeugt davon, dass die Wähler mehr denn ja auf Inhalte schauten. Zentrales Thema der SPD sei Respekt. Respekt – zum Beispiel – für Pflegekräfte, Paketboten oder die Kassiererin im Supermarkt. „Nicht nur mit Applaus, sondern mit mehr Geld.“ Und weil auch die Menschen im Niedriglohnsektor mehr Respekt verdienten, müsse der Mindestlohn auf mindestens zwölf Euro angehoben werden. Übergeordnetes Ziel der SPD seien „anständige Tariflöhne“, damit sich niemand mit dem Mindestlohn zufriedengeben müsse. Stabile Rente, Einführung einer Kindergrundsicherung, Klimaschutz, Steuerpolitik oder Transformation der Industrie: Die SPD bietet laut Katja Mast ein „glasklares Wahlprogramm an, kein „Wischiwaschi“ wie die Union.“

„Scholz ist größte Hoffnung“

Marianne Schieder machte deutlich, wie nötig Zusammenhalt heute sei, ein verlässlicher Staat ebenso. Themen Corona-Krise und Flut-Katastrophe: „Die SPD hat mit Olaf Scholz und der Bundestagsfraktion bewiesen, dass auf sie Verlass ist, gegen teils erheblichen Widerstand von CDU und CSU“, so Schieder. Das Mantra der Union sei „keine weitere Belastung für die deutsche Wirtschaft“. Die SPD-Abgeordnete hielt dagegen: „Politik kann nicht nur die Interessen der Wirtschaft bedienen“, es gehe um die Menschen, um die Durchsetzung der sozialen Marktwirtschaft. Schieder: „Ich will auch eine starke Wirtschaft. Ich weiß auch, dass wir eine starke Automobilindustrie und viele Zulieferbetriebe haben. Aber ich will, dass es beim Wandel, der uns bevorsteht, sozial und gerecht zugeht.“

Die Kreisvorsitzenden Peter Wein (Schwandorf) und Franz Kopp (Cham) riefen dazu auf, bis zum 26. September im Gespräch mit den Bürgern Überzeugungsarbeit zu leisten. Und SPD-Bezirksvorsitzender Franz Schindler sagte: „Olaf Scholz ist nicht das kleinste Übel, sondern die größte Hoffnung.“