Stimmungsbild
So denken Neumarkter über die Wahl

Enttäuschung, Freude, Neugier: MZ-Praktikantin Maya hat sich in der Innenstadt umgehört und Neumarkter zur Wahl befragt.

27.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:18 Uhr
Maya Schneider
Die MZ war in der Innenstadt unterwegs und fragte Neumarkter nach ihrer Meinung zur Bundestagswahl. −Foto: Julian Gerneth

Das Ergebnis der Bundestagswahlist denkbar knapp. Mehrere Parteien und Akteure sehen sich als Gewinner, Experten geben Prognosen darüber ab, welche Konstellationen für eine zukünftige Regierung möglich wären. Doch was denken die Menschen in Neumarkt über den Ausgang der Wahl. MZ-Praktikantin hat sich in der Innenstadt umgehört und mit Passanten darüber gesprochen.

Roswitha L. (78, Rentnerin): „Keine Überraschung“

Überrascht ist Roswitha L. über den Ausgang der Wahl nicht. In den Prognosen der letzten Wochen habe sich das Meinungsbild bereits angedeutet. Dass die CDU/CSU solche Verluste gemacht hat, wundert die 78-Jährige dennoch. Obwohl mehrere Koalitionen möglich sind, glaubt die Rentnerin, dass eine Lösung gefunden wird. „Ich denke nicht, dass es wieder eine GroKo gibt. Möglich ist es aber letztlich trotzdem“. Die Kanzlerfrage ist für Rowitha L. weiterhin offen. Sie freue sich über das Direktmandat von Susanne Hierl.

Michael S. (53, Baufahrzeugführer): Viele Fehler gemacht

Was sich durch die Bundestagswahl ändern wird, ist für Michael S. noch ungewiss. Man müsse abwarten, welche Parteien die Regierung bilden werden. Der 53-Jährige glaubt, dass die Koalitionsverhandlungen heuer schwierig werden. „Es kommt darauf an, wie kompromissbereit die Parteien sind“. Er weiß nicht, wer das Rennen um das Kanzleramt schließlich machen wird. Alle Kandidaten hätten sich Fehler geleistet.

Julia W. (33, Personalverwaltung): Mehr grün erhofft

Vollkommen zufrieden ist Julia W. mit dem Wahlausgang nicht. Die Grünen hätten zwar ein gutes Ergebnis eingefahren, auf ein paar mehr Stimmen habe die 33-Jährige aber gehofft. Die anstehenden Verhandlungen zur Regierungsbildung schätzt sie als schwierig ein. Sie könne sich sogar vorstellen, dass es zu ähnlichen Verzögerungen wie vor vier Jahren kommt. Von einer erneuten GroKo wäre sie nicht begeistert. Im Kanzleramt hatte sich die Personalverwalterin eher eine Frau gewünscht.

Alexander T. (38, Management): Keine GroKo mehr

Den Wahlausgang zu bewerten, fällt Alexander T. zu diesem Zeitpunkt noch schwer. Überraschend fand er die Verluste der Linken und die Zugewinne der FDP. Die Koalitionsverhandlungen werden wahrscheinlich schwierig werden. Der 38-Jährige glaubt nicht, dass wieder eine GroKo aus CDU/CSU und SPD gebildet wird: „Das würde der SPD zu sehr schaden“. Für die Regierungsbildung sieht er die FDP und die Grünen in der Pflicht. Diese müssten aufeinander zugehen. Im Bezug auf das Kanzleramt sieht der Manager Olaf Scholz vorne. Der SPD-Spitzenkandidat sei in den TV-Duellen souveräner aufgetreten.