In eigener Sache
Ein neues Magazin für alle Crime-Fans

Zu unserem Erfolgs-Podcast gibt es mit „Spuren des Verbrechens“ echte Kriminalfälle und ihre Hintergründe nun auch zum Lesen.

19.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:41 Uhr
Die erste Ausgabe des neuen True Crime-Magazins der Mittelbayerischen ist am 19. März 2021 erschienen. −Foto: André Baumgarten

Wozu manche Täter fähig sind und was für oft unfassbar tiefe Abgründe es in einigen Menschen gibt, das fasziniert mehr und mehr die breite Öffentlichkeit. True Crime, wahre Verbrechen, sind gefragter denn je. Aber sie schockieren und machen oft einfach nur sprachlos. Vor allem dann, wenn solche Taten unser unmittelbares Lebensumfeld erreichen, wenn das Böse greifbar wird – dann jedoch ist die erste Reaktion meist Verleugnung: „Sowas gibt’s doch bei uns nicht“.

Risikoforscher wissen, warum das so ist: Wir blenden unbequeme Risiken gerne aus – wie eben die, selbst zum Opfer zu werden. Straftaten oder gar schwerste Verbrechen empfinden wir als zu abstrakt, um sie mit unserem eigenen Leben in Verbindung zu bringen. Es fehlt uns schlicht die Vorstellungskraft, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es einen tatsächlich treffen könnte. Und doch reicht ein schreckliches Ereignis in unserer Nähe und schon steigt die Angst, etwas Ähnliches zu erleben.

Fokus liegt fest auf der Region

Rein statistisch gesehen ist das natürlich unbegründet: Die Zahl der Gewalttaten in Deutschland sinkt stetig, nicht erst seit Corona. In Bayern lagen die Straftaten zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit über vier Jahrzehnten. Genau deshalb sorgen Fälle wie der mutmaßliche Doppelmord in Büchelkühn (Landkreis Schwandorf), der Terror in Hanau, der auch ein Regensburger Opfer forderte, oder der 19-Jährige aus Steinberg am See, der als Superadministrator im Darknet federführend mit Kinderpornografie handelte, für besonders viel Aufmerksamkeit.

Die Mittelbayerische widmet dem Genre jetzt auch besonderes Augenmerk:Ab heute ist die erste Ausgabe des neuen, hochwertigen Crime-Magazins erhältlich. „Wir wollen mit unserer Arbeit in erster Linie die Nutzerinteressen unserer Leserinnen und Leser bedienen“, sagt der geschäftsführende Chefredakteur Josef Pöllmann. Eine tiefergehende Aufbereitung solcher Themen sei in der Tageszeitung oder im Nachrichtenportal manchmal nicht umsetzbar. Er und Alexandra Wildner, die Verlagsleiterin Privatkunden, waren die Ideengeber für das neueste Produkt der Mittelbayerischen – ein eigenes Magazin zum überaus erfolgreichen Podcast „Spuren des Todes“.

Im November 2019 erschien die erste Folge dieses Audioformats, dasnicht nur auf www.mittelbayerische.de, sondern überall zu hören ist, wo es Podcasts gibt. Mehr als 1,5 Millionen Aufrufe übertrafen selbst die kühnsten Erwartungen an das damals ganz neue Format. „Nach dem überregional wirklich großartigen Echo war es eine fast logische Konsequenz, eine gedruckte Ergänzung zu schaffen“, erklärte Wildner. Die Menschen in der Region sehnten sich nach Ablenkung von Corona und wollen sich von wahren Geschichten in ihren Bann ziehen lassen.

Abscheuliche Tat in Schwandorf

In der ersten Ausgabe, an der mit Isolde Stöcker-Gietl und André Baumgarten zwei erfahrene Reporter sowie zahllose Redakteure aus den Lokalredaktionen mitgewirkt haben, werden beispielsweise alle Facetten der abscheulichen Tat von Karlheinz R. beleuchtet. Was sich Ende Juni 2020 in der beschaulichen Wohnsiedlung eines Schwandorfer Stadtteils abspielte, dokumentierte eine Überwachungskamera.

Der 57-Jährige attackierte mit einem Messer seine gleichaltrige Ex-Freundin und deren neuen Lebensgefährten (69) zuerst auf der Terrasse, dann verlagerte sich die Tat ins Wohnhaus. Entdeckt wurden die beiden Leichen erst zwei Tage später. Zu dem Zeitpunkt war R. mit einem Damenrad längst nach Tschechien geflüchtet, konnte aber Tage später in einem Waldstück gefasst werden.

Gleich sieben Menschenleben hatte dagegen der „nette Mörder von nebenan“, wie Horst David immer wieder genannt wurde, auf dem Gewissen. Von 1975 bis 1993 tötete er zwei Prostituierte in München und fünf Senioren aus Regensburg, ehe er gefasst wurde. Wie der Serienmörder Jahre später über seine unfassbaren Taten schrieb, lässt sich im Magazin in einem seiner handgeschriebenen Briefe an MZ-Redakteur Pascal Durain selbst nachlesen. Das ist einer der Fälle, zu denen es auch bereits eine Folge im Podcast „Spuren des Todes“ gibt. Der Killer wäre frühestens in zwei Jahren frei gekommen, starb aber im November 2020 in der JVA Straubing.

Seltene, tiefe Einblicke in eine JVA

Dort saßen und sitzen einige Männer, deren Verbrechen in ganz Deutschland Schlagzeilen machten. Nicht wenige leben oft Jahrzehnte lang in der niederbayerischen Haftanstalt – ein Grund, warum dort ein eigenes Krankenhaus gebaut wurde. Die Gefängnisleitung gewährte der Mittelbayerischen einen ganz seltenen Einblick in diese Abteilung und die Herausforderungen in der Betreuung der alternden Gefangenen. Nicht selten sterben die verurteilten Schwerverbrecher einsam.

Neben den Kriminalfällen widmen sich die Autoren im Magazin auch Trends und Gefahren, mit denen die Ermittler und Justiz immer öfter zu tun haben und kämpfen: wie dreiste Liebesbetrüger, die mit dem sogenannten „Love-Scamming“ Emotionen und Gefühle ihrer meist weiblichen Opfer auf perfideste Art und Weise ausnutzen.

Für die Ideengeber hat die erste Ausgabe von „Spuren des Verbrechens“ die Erwartungen übertroffen: „Es war wie bei einem guten Buch – ich wollte nur kurz reinlesen und hab darüber voll und ganz die Zeit vergessen“, sagte Wildner. „Einfach nur spannend und fesselnd“, befand Produktmanagerin Simone Grötsch. „Ich bin beeindruckt“, betonte Josef Pöllmann, „mit wie viel Liebe zum Detail, aber auch dem unbedingt nötigen Fingerspitzengefühl die schaurigsten Kriminalfälle aus unserer Region erzählt werden.“