Ermittlungen wegen Brandstiftung
Kurz vor G7-Gipfel: Acht Polizeiautos gehen in Flammen auf

22.06.2022 | Stand 22.06.2022, 6:32 Uhr
In der Nacht zum Mittwoch brannten Mannschaftsbusse der Bundesbereitschaftspolizei in München. −Foto: Matthias Balk, dpa

Kurz vor dem G7-Gipfel sind in München acht Polizeiautos in Flammen aufgegangen. Das Feuer wurde am Mittwochmorgen um 3 Uhr gemeldet. Die Ermittler gingen von Brandstiftung aus.



Die Mannschaftsbusse der Bundesbereitschaftspolizei standen am frühen Mittwochmorgen alle vor einem Hotel, in dem Einsatzkräfte für den G7-Gipfel untergebracht waren, wie ein Sprecher der Münchner Polizei der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Ermittler gingen von Brandstiftung aus. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte erst am Montag erklärt, sie sehe keine konkrete Gefährdungslage für den Gipfel.

Fahndung per Hubschrauber

Die Polizei fahndete kurz nach Bekanntwerden unter anderem mit einem Hubschrauber nach möglichen Tätern, blieb dabei zunächst aber ohne Erfolg, wie der Sprecher weiter sagte. Ermittler untersuchten die völlig ausgebrannten Mannschaftswagen. Den Schaden schätzten die Beamten im sechsstelligen Bereich. Verletzt wurde niemand.

Ermittlungen im linksextremen Spektrum

Nun ermittelt die Polizei auch im linksextremen Spektrum. Wie der Sprecher der Münchner Polizei, Andreas Franken, der Deutschen Presse-Agentur weiter sagte, gibt es auch in anderen Richtungen Untersuchungen. Es gebe bislang aber noch keine Tatverdächtigen. „Wir gehen natürlich davon aus, dass es sich hierbei um ein Branddelikt mit Bezug zum Treffen der G7 handelt, da die Kräfte für diesen Einsatz extra hier in München vor Ort waren.“ Franken sagte weiter: „Wir werden diesen Vorfall heranziehen, um unsere Einsatzkräfte zu sensibilisieren. Und das wird natürlich in unsere polizeiliche Einsatztaktik miteinfließen.“

Protest-Bündnis distanzierte sich

Franz Haslbeck vom Protest-Bündnis „Stop G7 Elmau“ distanzierte sich explizit von dem mutmaßlichen Brandanschlag. Er gehe davon aus, dass keine Organisation aus dem Bündnis involviert gewesen sei, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Haslbeck betonte, „Stop G7 Elmau“ stehe für friedlichen Protest.

Der G7-Gipfel ist vom 26. bis zum 28. Juni auf Schloss Elmau in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen geplant. Dort treffen sich unter der Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Staats- und Regierungschefs der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Japans und Kanadas.

− dpa