Kein Wiesnschmankerl?
Münchner Polizei wettert gegen Wiesn-Hit „Layla“ - und erntet Shitstorm

25.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:30 Uhr
Die Münchner Polizei hat mit einem Tweet im Internet die Debatte um den umstrittenen Song „Layla“ neu entfacht. −Foto: dpa

Die Münchner Polizei hat sich in einem Twitter-Post das umstrittene Lied „Layla“ vorgeknöpft, das seit Wochen in der Debatte ist. Damit haben die Beamten die Diskussion um das Lied im Internet neu aufflammen lassen.



Unter dem Motto „Kein Wiesnschmankerl“ heißt es in dem Beitrag der Polizei: „Zwischen den Liedern der Bands wird in den Zelten jedes Mal ein Frauenname skandiert. Es ist nicht Rosi… #saynotosexism #nurjaheißtja“.

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Mehr als 600 Kommentare haben sich bis Sonntagnachmittag in nicht einmal 20 Stunden schon unter dem Post bei Twitter angesammelt. Und nur wenige finden die Aussage der Polizei gut. „#nurjaheißtja? Ein strunzdummes Sauflied ist keine Vergewaltigung, liebe Polizei“, stellt ein Nutzer denn auch klar. „Komische Hashtags. Wo ist der Zusammenhang?“, fragt ein weiterer.

Sittenpolizei?

„Haben wir nun auch eine Sittenpolizei?“, fragt ein anderer. „Habt ihr einen Erziehungsauftrag?“, fragt einer. „Traute mich nicht, ein Buch auf der Bierbank zu lesen“, schreibt ein anderer und postet ein Video von dem tobenden Zelt, das „Layla“ mit der Band mitsingt.



„Ich hoffe, das Zelt wurde komplett verhaftet“, witzelt eine Nutzerin. „Wurden die Täter eingekesselt und deren Personalien aufgenommen?“, fragt ein anderer. „Rosi ist auch ein Skandal“, stellt eine weitere klar. „Dicke Hupen Kartoffelsalat ist auf jeden Fall eine musikalische Meisterleistung “, klärt ein weiterer auf.

Verbrecher fangen

„Mir fehlen die Worte... habt ihr wirklich nichts besseres zu tun? Verbrecher fangen vielleicht? Also die richtigen Verbrecher meine ich, wir haben reichlich davon“, stellt einer fest. „In dem Zelt, in dem ich war, wurde das Lied sogar gespielt. Da wurde zwischen den Liedern gar nichts skandiert. Sexismus fängt woanders an. Oft sieht Deutschland dabei zu ohne etwas zu unternehmen: Zwangsehen, Berufsverbote für Frauen, Kopftuchzwang, Zwangsprostitution…“, schreibt eine weitere. Und eine andere erklärt: „Lächerlich. Richtige Frauen singen mit und gönnen den Leuten ihren Spaß. Wie verklemmt muss man sein um sich von einem Lied bedroht zu fühlen?“