Einfallsreiche Betrüger
Neue Betrugsmasche: Wenn falsche Polizisten falsche Handwerker verhaften

30.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:53 Uhr

Die Polizei warnt vor einer neuen Masche, der inszenierten Verhaftung. −Symbolbild: Bundespolizei

Die Betrugsmasche falscher Handwerker kennt die Polizei nur zu gut, den falschen Polizisten ebenso. Neu ist allerdings, dass falsche Handwerker und Polizisten gemeinsam auftreten. Eine inszenierte Verhaftung nutzten Betrüger vergangene Woche für Diebstähle in Oberbayern.



Mehr dazu:Polizei gibt Tipps: So schützen Sie sich vor Betrug am Telefon

Der erste bekannte Fall ereignete sich am Donnerstag im Münchener StadtbezirkBerg am Laim. Erst gab sich ein Mann als Heizungsmonteur aus, der Rohrleitungen überprüfen müsse. Zwei Männer kamen dazu. Sie stellten sich mit angeblichen Dienstausweisen als Polizisten vor und erklärten, den falschen Handwerker festzunehmen.

Betrüger erbeuten mehrere hundert Euro

Der Bewohner, der mehr als 80 Jahre alt ist, war irritiert. Derweil suchte einer der Betrüger in der Wohnung nach Geld und Wertgegenständen. Mit Erfolg: Sie stahlen Wertsachen und mehrere hundert Euro. Einen ähnlichen Vorfall erlebte eine 91-Jährige ausHasenbergl(Stadt München) am Samstagmittag: Sie hat infolge des Betrugs mehrere hundert Euro verloren.

Nicht jedes Mal hatten die Betrüger allerdings Erfolg: Am Freitagvormittag wollten sie in Berg am Laim in das Haus einer 82-Jährigen. Den Zutritt hat sie jedoch verweigert. Am Freitagnachmittag wurde eine 79-Jährige dann erneut in Berg am Laim von drei Männern angesprochen und gelangten in die Wohnung der Frau. Da sie aber keine Wertgegenstände hatte, flüchteten sie.

Polizei gibt Tipps für richtiges Verhalten

In den Polizeipräsidien Mittelfranken, Oberbayern Süd, Oberbayern Nord und Oberpfalz sind noch keine Fälle dieser Art registriert. Das ergab eine Umfrage der Mediengruppe Bayern. Eine Anfrage der Mediengruppe beim niederbayerischen Präsidium läuft derzeit noch. Die anderen Sprecher berichteten zwar, dass sie es häufig mit falschen Handwerkern oder falschen Polizisten zu tun haben. Neu sei aber die Kombination.

Dennoch haben sie entsprechende Tipps, wie man sich schützen kann. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd rät: „Wenn jemand keinen Termin mit einem Handwerker ausgemacht hat, dann sollte er ihn niemals ins Haus lassen.“ Zusätzlich sollte man die Angaben des angeblichen Handwerkers hinterfragen: Existiert überhaupt die Firma? Kann man sie erreichen?

Bei geringsten Zweifeln nachfragen

Auch bei vermeintlichen Schadensfällen, wie etwa Wasserrohrbrüchen, sollten Anwohner zuerst bei der Hausverwaltung, dem Hausmeister oder den Stadtwerken nachfragen. Egal ob der Polizist oder Handwerker unglaubwürdig erscheinen: Anwohner sollten bei geringsten Zweifeln die Polizei anrufen.