Blitzer
Oberpfälzer Polizei bremst zig Raser aus

2259 Verkehrsteilnehmer waren in der Aktionswoche zu schnell unterwegs. Ein Raser hatte es sogar heftig übertrieben.

20.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:53 Uhr
An 237 Stellen wurde bei einer Aktionswoche quer durch die Oberpfalz die Geschwindigkeit kontrolliert. −Foto: André Baumgarten

Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit sind für mehr als ein Drittel der Verkehrsunfalltoten auf Oberpfälzer Landstraßen ursächlich. Vor dem Hintergrund des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ führten die Polizeidienststellen des Polizeipräsidiums Oberpfalz in der Zeit von 12. bis 19. Juli daherintensive Geschwindigkeitsüberwachungen auf Landstraßendurch. An 237 Messstellen wurden 87242 Fahrzeuge kontrolliert – 2259 waren zu schnell, wie die Polizei am Dienstag informierte.

Tödliche Unfälle verhindern

In der Oberpfalz starben im vergangenen Jahr 47 Menschen bei Verkehrsunfällen; 35 davon auf Landstraßen. In über einem Drittel der Fälle (13) war überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ursächlich. In puncto Verkehrssicherheit stehen daher Landstraßen besonders im Fokus. Die Erfahrungen zurückliegender Schwerpunktaktionen wie der Blitzmarathon zeigen, dass sich dadurch die gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten und damit Unfallrisiken senken lassen.

Zum Einsatz kam bei der Aktionswoche sämtliches Verkehrsüberwachungsgerät: sowohl mobile Geschwindigkeitsmessgeräte („Blitzer“), Handlaser-Messgeräte, Überwachungsfahrzeuge, als auch der sogenannte „Enforcement Trailer“, ein mobiler Anhänger mit einem Lasermessgerät, das über längere Zeit selbständig Messungen durchführt. Die Beamten führten bei Kontrollen auch Gespräche mit den Verkehrsteilnehmern, um sie zur Einsicht und einer Verhaltensänderung zu bewegen.

Trauriger Rekord: mit 159 km/h in 70er-Zone unterwegs

Im Aktionszeitraum wurden oberpfalzweit Messungen bei über 87 242 Fahrzeugen durchgeführt. Hierbei wurden 2259 Fahrzeugführer mit überhöhter Geschwindigkeit festgestellt. Eine mittlere zweistellige Anzahl an Fahrverboten wurde ausgesprochen.

Den traurigen Höchstwert in der Oberpfalz erreichte ein Fahrzeugführer auf einer Landstraße im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Bei zulässigen 70 km/h fuhr er mit 159 km/h. Der Autofahrer muss nun mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 600 Euro, 2 Punkten und 3 Monaten Fahrverbot rechnen.

Außerdem wurden 108 weitere Verstöße geahndet. Bei den meisten Verstößen handelte es um nicht angelegte Sicherheitsgurte, die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis. Im Rahmen der Verkehrskontrollen wurden nicht nur verkehrsrechtliche Belange überprüft, sondern es wurde auch die Kriminalitätsbekämpfung im Auge behalten.

387 Beamte waren bei der Aktionswoche im Einsatz und leisteten knapp 1300 Einsatzstunden. „Wir lassen nicht locker, mit solchen Aktionen auf die Gefahren nicht angepasster oder überhöhter Geschwindigkeit hinzuweisen“, erklärte Polizeirat Andreas Schieder, der stellvertretende Leiter des Sachgebiets E 2. Die Polizei wolle eine nachhaltige Bewusstseinsänderung bei Verkehrsteilnehmern erreichen, um Verkehrsunfälle und deren Folgen möglichst zu minimieren. „Und allen Verkehrsteilnehmern eine sichere Fahrt auch auf den Landstraßen zu ermöglichen.“