Wetterlage bleibt
Umgestürzte Bäume, brennende Scheune: Unwetter treffen Oberbayern

26.07.2022 | Stand 26.07.2022, 7:55 Uhr
Ein Blitz schlug in Pörnbach in einen Scheune und setzte diese in Brand. −Foto: dpa

Das nördliche Oberbayern wurde von den Unwettern vergangene Nacht am stärksten betroffen. Polizei und Feuerwehr mussten zu 81 Einsätzen ausrücken, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord auf Nachfrage mitteilte. Indes ist auch in den kommenden Tagen mit Unwettern zu rechnen.



Bei den Einsätzen handelte es sich vor allem um umgestürzte Bäume,die Straßen blockierten. In Pörnbach (Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm) schlug jedoch gegen 23.15 Uhr ein Blitz in einen Baum neben einer Scheune ein. Funken trafen auch das Gebäude und durch das dort gelagerte Holz stand alsbald die gesamte Scheune in Vollbrand. Das Dutzende Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, den Brand zu löschen. Was auch gegen 01.30 Uhr gelang, allerdings beläuft sich der Schaden auf rund 50.000 Euro.

Die teils heftigen Schauer mit Hagel hatten zuvor bereitsim Gailachtal für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller gesorgt. Zeitweise waren die dortigen Straßen weiß vor Hagel.

Obwohl es auch in der Oberpfalz gestern amtliche Warnungen des Deutschen Wetterdienstes vor schweren Unwettern gab, hat das dortige Polizeipräsidium in Regensburg keine nennenswerten Einsätze zu vermelden. Auch für die niederbayerischen Kollegen in Straubing verlief die Nacht ruhig.

Der Hitzesommer geht weiter

Unwetter werden die Region auch in den kommenden Tagen beschäftigen. Denn der Hitzesommer geht weiter. 38,2 Grad war gestern der höchste Wert in Deutschland, gemessen in Möhrendorf-Kleinseebach in Bayern. Dazu war es in vielen Landesteilen auch noch sehr schwül, was die Entstehung von Gewittern begünstigt. Gegen die landesweit herrschende Trockenheit können diese lokal begrenzten und teilweise auch heftigen Niederschläge nichts ausrichten.

Genau die wird sich aber in den kommenden 10 bis 14 Tagen ordentlich weiter verstärken. Das Regen soll wurde bisher deutschlandweit erst zu 36 Prozent erfüllt und bis Sonntag, dem Monatsende, kommt da nicht mehr wirklich viel dazu. Der Monat wird damit einer der trockensten Juli-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Flusspegel fallen weiter

Die Flusspegel werden auch in den kommenden beiden Wochen munter weiter fallen. Besonders Rhein und Donau führen Niedrigwasser und das wird die Schifffahrt immer mehr beeinflussen. Die Beladung der Schiffe muss immer mehr reduziert werden, um den Tiefgang entsprechend anzupassen. Die Wald- und Wiesenbrandgefahr bleibt hoch.

Und das könnte sich nächste Woche auch so fortsetzen, denn aus Frankreich schwappt die nächste Hitze in unsere Richtung. „Die Großwetterlage ist festgefahren. Ein Hoch auf dem Atlantik blockiert alle Regentiefs und dazu pumpt ein Tief bei Spanien immer wieder die heißen Luftmassen nach Deutschland. Wann sich diese manifestierte Wetterlage umstellen ist, ist aktuell nicht absehbar,“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met (www.qmet.de).

− lai/red