Doppelte Flucht
Zwei Häftlinge der JVA Straubing entkommen - innerhalb weniger Tage

30.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:35 Uhr

Innerhalb weniger Tage sind zwei Gefangene, die in der Justizvollzuganstalt (JVA) Straubing untergebracht sind, entkommen. −Symbolbild: Bundespolizei

Innerhalb weniger Tage sind zwei Gefangene, die in der Justizvollzuganstalt (JVA) Straubing untergebracht sind, entkommen. Neben einemgeflüchteten Sexualstraftäter am Montagist bereits am Samstag ein weiterer Gefangener geflohen.



Das bestätigt der vertretende Anstaltsleiter Stephan Waldner unserer Zeitung. Der Gefangene, der im offenen Vollzug der Justizvollzugsanstalt Straubing untergebracht war, sei am Samstag, 25. Juni, entwichen. Am folgenden Sonntagmorgen habe ihn die Polizei wieder geschnappt. Bei dem Geflohenen „handelte es sich um einen Gefangenen, der nicht wegen einer Gewalt- oder Sexualstraftat inhaftiert ist“, betont Waldner.

Im offenen Vollzug würden den Gefangenen „gewisse Freiheiten eingeräumt“, erklärt der stellvertretende Anstaltsleiter, der auch Abteilungsleiter der Einrichtung für Sicherungsverwahrung ist. „Diese sowie das ihm entgegengebrachte Vertrauen hat der Gefangene leider dazu genutzt, sich aus dem offenen Vollzug sowie dem Anstaltsgelände zu entfernen, was am Abend des 25. Juni 2022 bei der sogenannten Standfeststellung aufgefallen ist.“

Polizei umgehend informiert

Umgehend habe die JVA die Polizei informiert, die wiederum Fahndungsmaßnahmen eingeleitet habe. Die Öffentlichkeit wurde nicht in Kenntnis gesetzt. Der Grund: „Aufgrund der bereits zu diesem Zeitpunkt über das Ziel der Flucht bekannten Erkenntnisse erfolgte keine öffentliche Kommunikation, um die laufenden Fahndungsmaßnahmen nicht zu gefährden“, so Waldner. Am Morgen des 26. Juni sei der Mann beim Eintreffen an seinem Fluchtziel festgenommen worden.

Ein Fehlverhalten von Bediensteten des offenen Vollzugs der Anstalt schließt Stephan Waldner aus. Für den Gefangenen zieht die Flucht Konsequenzen nach sich: Er sei wieder in den geschlossenen Vollzug verlegt worden. Und: „Lockerungen des Vollzugs, Urlaub aus der Haft oder eine erneute Unterbringung im offenen Vollzug hat er nicht mehr zu erwarten. Zudem wird gegen ihn ein Disziplinarverfahren geführt.“

Sexualstraftäter zwei Tage später geflohen

Am darauffolgenden Montag folgte eine weitere Flucht: Ein verurteilter Sexualstraftäter war mittags bei einem begleiteten Ausgang im Bereich des Klosters Weltenburg bei Kelheim gewesen, hatte die Polizei berichtet. Dabei sei er entkommen. Am Abend gab es Entwarnung: Den 59-Jährigen, der als gefährlich eingeschätzt wurde, fand die Polizei unter „Mithilfe aufmerksamer Passanten“.