Hinweise aus Sendung "Aktenzeichen XY"
MITZWITZ, LKR. KRONACH. Bereits während der Ausstrahlung der Sendung "Aktenzeichen
XY" im ZDF am Donnerstagabend im Zusammenhang mit dem Mordfall Ottinger gingen erste
Hinweise aus der Bevölkerung ein.
Die Fernsehzuschauer wurden gebeten, insbesondere Hinweise zu den noch fehlendem orangefarbenen
Softballschläger und den grauen Einsätzen der Registrierkassen zu geben. Bei der Soko
"Kreisel" in Coburg und dem Aufnahmestudio in München gingen in der Nacht einige Hinweise
ein. Insgesamt muss die Zuschauerresonanz aber als sehr gering bewertet werden. Die
Hinweise werden im Laufe des heutigen Freitags überprüft. Eine heiße Spur zeichnet
sich derzeit allerdings nicht ab.
Nach dem brutalen Raubmord an dem 61-jährigen Marktleiter Norbert Ottinger im November
des vergangenen Jahres in Mitwitz, führte die SOKO Kreisel erstmalig in Oberfranken
Ende Februar eine DNA-Reihenuntersuchung zur Aufklärung dieses Verbrechens durch.
Die Oberstaatsanwältin Frau Ursula Haderlein stimmte nun einer Veröffentlichung des
Ergebnisses dieser mit einem enormen logistischen Aufwand durchgeführten Aktion zu.
Insgesamt wurden 2270 Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren aufgefordert, freiwillig
eine Speichelprobe abzugeben. Dieser Einladung kamen bereits am Wochenende vom 23.
bis 25. Februar 1691 Personen nach. Weitere 510 Mundhöhlenabstriche konnten in der
Folgezeit, teilweise über das gesamte Bundesgebiet verteilt, eingeholt werden.
Zur Auswertung an das Landeskriminalamt nach München gelangten somit 2201 Proben die
mittlerweile alle analysiert und typisiert sind. Eine Übereinstimmung mit dem DNA-Muster
des Täters konnte jedoch in keinem Fall festgestellt werden.
24 der eingeladenen Männer verweigerten die Abgabe einer Speichelprobe. Gegen sie
werden weitere Ermittlungen geführt, um die Beantragung von Beschlüssen beim Amtsgericht
Coburg zur erforderlichenfalls zwangsweisen Abgabe eines Mundhöhlenabstriches zu ermöglichen.
Als problematisch erweist sich die Einholung der insgesamt 27 Vergleichsproben von
ausländischen Staatsangehörigen, die mittlerweile in ihre Heimatländer zurückgekehrt
sind bzw. von Deutschen, die inzwischen dauerhaft im Ausland leben. Gegen diese Personen,
die sich u.a. in Litauen, Polen, Slowenien, USA und China aufhalten, werden die Ermittlungen
über das sehr zeitaufwändige Verfahren eines Rechtshilfeersuchens an die jeweiligen
Landesregierungen weitergeführt.
18 weitere Personen konnten auf Grund eines wasserdichten Alibis als Täter ausgeschlossen
werden.
Obwohl derzeit immer noch die Abarbeitung von verschiedenen Spurenkomplexen läuft,
setzt die SOKO Kreisel große Hoffnungen in die Ausstrahlung des Falles in „Aktenzeichen
XY“. Der brutale Raubmord wird in einem Filmbeitrag umfassend geschildert und über
bislang noch unveröffentlichte Hinweise, mögliche Tatwerkzeuge und Spuren berichtet.
In der Sendung ist der Mordermittler der Coburger Kripo anwesend und wird die Zuschauer
mit bestimmten Fragen um Hinweise zu dem Fall bzw. zu Gegenständen aus diesem Fall
bitten. Die Staatsanwaltschaft Coburg hat bereits zugesichert, dass eingehende Hinweise
vertraulich behandelt werden. Die Ausstrahlung der Sendung erfolgt am Donnerstag dem
2. August um 20.15 Uhr im ZDF.
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