Am Freitagnachmittag waren erneut Callcenter-Betrüger in Mittelfranken aktiv – und erfolgreich. Ein 90-Jähriger hat seine Münzsammlung an angebliche Polizeibeamte übergeben.
Der 90-Jährige aus Erlangen erhielt einen Anruf von angeblichen Polizeibeamten, welche mitteilten, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Deswegen müsse er dringend nach Würzburg fahren, um dort eine Kaution zu hinterlegen.
Durch äußert geschickte und penetrante Gesprächsführung brachten die Unbekannten den Mann dazu, nach Würzburg zu fahren, und am dortigen Talavera-Parkplatz eine Münzsammlung an die falschen Polizeibeamten zu übergeben.
Noch während der Fahrt nach Würzburg war die tatsächliche Tochter des Mannes auf den Betrug aufmerksam geworden und verständigte die Polizei. Eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt traf den 90-Jährigen jedoch erst kurz nach der Übergabe an besagten Parkplatz an. Trotz umgehend eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen gelang es den Betrügern, unerkannt zu flüchten.
Die Kriminalpolizei warnt in diesem Zusammenhang erneut vor betrügerischen Anrufen: Die Polizei werde niemals am Telefon um Geldbeträge bitten, jemanden nach seinen Vermögensverhältnissen ausfragen oder die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen fordern.
„Gehen Sie nicht auf Telefonate ein, die Sie ungewollt erhalten. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei der Polizei an“, lauten weitere Ratschläge.
Außerdem appelliert das Polizeipräsidium Mittelfranken dazu, ältere Personen in der Nachbarschaft auf diese Betrugsmasche aufmerksam zu machen. Verdächtige Anrufe sollten umgehend der Polizei gemeldet werden.