Ermittlungen
Todesfall schockiert die Dultfamilie

Kurz nach Zeltschluss bricht ein Mann am Regensburger Dultplatz zusammen und stirbt. Der Tote hatte wohl Vorerkrankungen.

07.09.2018 | Stand 16.09.2023, 6:01 Uhr

Die Polizei sperrte Teile des Dultplatzes am Abend ab. Foto: Alexander Auer

Hanneliese Lindner ist noch immer schockiert. Das, was am späten Donnerstagabend passiert ist, hat die Chefin des Autoscooters auf der Regensburger Dult noch nie miterlebt. Seit 1960 baut sie mit ihren Mitarbeitern das Fahrgeschäft zweimal im Jahr in Regensburg auf – aber einen Todesfall in unmittelbarer Nähe davon hat die 79-Jährige noch nie erlebt. „Raufereien will ich hier nicht sehen – und Tote gleich gar nicht“, sagt Hanneliese Lindner.

Gegen 23 Uhr, also unmittelbar nach Ende der Dult, war ein 70-jähriger Regensburger plötzlich auf der Fläche zwischen Autoscooter und dem Fahrgeschäft „Devil Rock“ zusammengebrochen. Sofort eilten Ersthelfer dem Senior zur Hilfe und begannen mit der Reanimation– ohne Erfolg. Der 70-Jährige starb kurze Zeit später in einer Klinik.

Kripo nahm die Ermittlungen auf

Hanneliese Lindner hat die Rettungsaktion mitbekommen. Sie hatte gerade die letzte Fahrt an diesem Tag im Autoscooter gestartet, als plötzlich Polizei und Rettungswagen vor ihrem Fahrgeschäft standen. „Ich habe mir gleich gedacht, dass das etwas Größeres sein muss“, sagt Lindner der Mittelbayerischen einen Tag später. Für die 79-Jährige ist das „ein tragischer Vorfall, der aber nichts mit der Dult zu tun hat“. „Die Beschicker machen ihr Möglichstes, damit nichts passieren kann“, bekräftigt Lindner.

Weil zunächst unklar war, warum der Mann zusammengebrochen war, hatte die Kriminalpolizei noch in der Nacht mit der Ermittlungsarbeit begonnen. Am Freitagnachmittag gab die Polizei eine Pressemitteilung heraus.

Obduktion ergab natürliche Todesursache

Der Verdacht, dass der Mann zuvor in eine körperliche Auseinanderersetzung verwickelt gewesen sei, bestätigten sich demnach nicht. Das vorläufige Ergebnis der Rechtsmediziner deutet auf eine krankheitsbedingte und damit natürliche Todesursache hin. Wie ein Polizeisprecher der Mittelbayerischen sagte, hatte der 70-Jährige Vorerkrankungen.

„Der war schon ziemlich wackelig auf den Beinen“Samantha Steffen, Schaustellerin

Zahlreiche Zeugenvernehmungen untermauern zudem den Schluss, dass der Mann ohne Fremdeinwirkung zusammengebrochen und eines natürlichen Todes verstorben ist. „Der war schon ziemlich wackelig auf den Beinen“, erinnert sich Schaustellerin Samantha Steffen, die den 70-Jährigen kurz vor seinem Zusammenbruch aus dem Hahnzelt kommen sah. Die Dultfamilie zeigt sich von dem Vorfall betroffen. „Wir bedauern das alles sehr“, sagt Festwirt Alfred Glöck, der auch Vorstand der Werbegemeinschaft ist.

Ein Video von der Unglücksstelle sehen Sie hier:

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