Ankündigung wahr gemacht
Klimaaktivisten blockieren Arcaden-Kreuzung in Regensburg

17.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:09 Uhr
Die Furtmayrstraße in Regensburg wurde wegen einer Protestaktion der sogenannten Klimakleber gesperrt. −Foto: Campisi

Die Klimakleber der „Letzten Generation“ haben ihreAnkündigung wahr gemacht: Am Freitagmorgen starteten sie eine Blockadeaktion in Regensburg.Bei Autofahrern, Passanten und der Stadt trifft die Aktion auf gemischte Reaktionen.



Um 7.45 Uhr klebten sich sechs Aktivisten unter lautstarken Beschimpfungen an der Kreuzung bei den Arcaden zur Furtmayrstraße/Galgenbergbrücke am Asphalt fest. Die Polizei war bereits aus Medienberichten informiert worden - und tauchte wenig später am Ort des Geschehens auf.

Stau und Behinderungen im Berufsverkehr

Für rund eine halbe Stunde war der Verkehr in eine Fahrtrichtung zwischen der Arcaden-Kreuzung und der Alfons-Auer-Straße blockiert. Der mehrmaligen Aufforderung, die Versammlung aufzulösen, kamen die sechs Aktivisten nicht nach, sodass schließlich die Polizei die Aktivisten routiniert von der Straße löste. Gegen sie wird nun Anzeige wegen Nötigung erstattet.

Der Pressesprecher der Polizeiinspektion Regensburg Süd, Markus Reitmeier, zum Einsatz: „Wir konnten die Verkehrsbehinderungen möglichst gering halten. Der Stau auf der Nibelungenbrücke bei der letzten Aktion war wesentlich stärker.“ Ab 8.15 Uhr konnten die betroffenen Autofahrer weiterfahren, eine 25 Minuten später war die Fahrbahn wieder komplett frei.

OB hat wenig Verständnis

Zuvor hatten die Aktivisten Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) angedroht, nur wenn sie ihrer Forderung nach einem Gesellschaftsrat Nachdruck verleihe, würden sie damit aufhören, die öffentliche Ordnung in Regensburg zu stören. Die OB will sich davon nicht unter Druck setzen lassen: „Das ist nicht demokratisch“, sagte sie am Donnerstagabend im Regensburger Presseclub. Die Sorgen und Ziele in Bezug auf das globale Klima teilt sie jedoch. Aus der Stadtratsfraktion der Grünen erhält die Idee der Einrichtung eines Gesellschaftsrates laut der Aktivistengruppe Unterstützung.

Erhitzte Gemüter

Die Passanten und Autofahrer am Ort des Geschehens hatten dagegen großteils wenig Verständnis für die Blockade. Viele reagierten mit teils heftigen Beleidigungen auf die Aktivisten. Andere suchten das Gespräch. Auch eine „Fridays for Future“-Aktivistin war als Beobachterin anwesend: Sophia Weigert sagt, „wenn wir beim Klimawandel einen Kipppunkt erreicht haben, wird unser Zusammenleben so nicht mehr funktionieren. Natürlich sind die Blockaden unangenehm, aber was haben wir denn für Möglichkeiten?“ Selbst würde sie sich aber nicht auf die Straße kleben – vor allem wegen der aggressiven Reaktionen. Für OB Maltz-Schwarzfischer steht fest, „wenn ich dem Klimawandel etwas entgegensetzen will, muss ich die Leute mitnehmen.“