Gastrotipp

Das Luma serviert Gemüse in Hochform

Eine angesagte Adresse im Regensburger Westen: Am Hochweg kocht Mario Parnitzke mit geerdeter Fantasie.

05.10.2018 | Stand 16.09.2023, 6:05 Uhr
Aktuell ein „place to be“: Das Luma am Hochweg überzeugt mit umsichtigem Service – im Bild Johannes Plohmann – und hervorragendem Essen. Foto: altrofoto.de −Foto: Uwe Moosburger

Der Hochweg 83 ist im Regensburger Westen aktuell eine angesagte Adresse. Seit ein paar Monaten wird hier ambitioniert gekocht. Die Gäste, die an diesem Mittwochabend eintrudeln, begrüßen sich innig: „Was, du bist auch hier?!“ Viele sind Fans von Mario und Lucia Parnitzke, die die „Silberne Gans“ am Donauufer zur Feinschmecker-Destination gemacht hatten und nun am Hochweg neu durchstarten.

Vorbei an einer langen Bar geht es ins Restaurant. Klare Linien, angenehmes Licht, wenige ausgesuchte Designerstücke und ein kurzfloriger, beinahe orangefarbener Teppich, der blass an den Retro-Look im Tantris erinnert, schaffen Aura. Die Weinliste verrät, hier wird mit Entdeckerlust, aber auch mit preislichem Maß eingekauft. Die Karte liest sich wie ein Buch der Verheißungen: geeiste Gänsestopfleber, gebackene Kalbshaxe mit Trüffel, Knusper-Kohlrabi, Spinatsuppe mit Nussbutter, Salzwiesenlamm. Schon das Amuse Gueule zeigt, wo das Luma den Anspruch setzt. Samtiges Kalbfleisch mit kräftiger Thunfischsauce und einem Kitzel Zitronigem – das ist kaum zu übertreffen.

Dem kräftig-pikanten Suppentopf vom Bauernkalb trauen wir ohne Weiteres zu, Kranke gesund zu machen.

Meer, Erde und Frische verbinden sich auf einem Teller mit Jacobsmuschel (zart, auf den Punkt), Spinat, Blutampfer und Limettenjoghurt. Der vakuumgegarte Schweinebauch (mit Wirsing und Pastinake) ergibt sich beim ersten zarten Biss und setzt satt-würzige Fleischaromen frei. Dem kräftig-pikanten Suppentopf vom Bauernkalb trauen wir ohne Weiteres zu, Kranke gesund zu machen. Und das Naturrind kommt nicht medium rare oder so, sondern tatsächlich wie bestellt englisch, zusammen mit Ingwer-Karotte und Pak Choi (mit Soja aromatisiert), der dem Filet beinahe die Show stiehlt.

Infos über das Gasthaus:

Das Gericht unterstreicht, was wir als Gesamteindruck mitnehmen: Das Team ist hier der Star, Gemüse in Hochform begleitet Fleisch und Fisch. Mario Parnitzke kocht mit geerdeter Fantasie, pointiert und schäumchenfrei. Ambiente, Portionen, Timing und ein umsichtiger Service: Wir haben viel Behagen erlebt.

Glaubwürdigkeit lebt ja vom Referenzwert. Beinahe bin ich dankbar für den Seeteufel (mit Lauch und Spinatrisotto). Der war einen Tick zu trocken.

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