Hemau

Das Fibromyalgie-Syndrom – ein Arzt klärt auf

Schmerzen in mehreren Körperbereichen, stetige Erschöpfung oder permanente Schlafstörungen – die Symptome sind klar.

05.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:40 Uhr

Dr. Wolfgang Weigl Foto: Sternecker/Kreisklinik Wörth

Doch ob es Fibromyalgie als Krankheit tatsächlich gibt, ist umstritten. Nachdem keine ausschließliche Ursache definiert und keine eindeutig erfolgreiche Behandlungsmaßnahme beschrieben werden kann, halten immer noch einige ein solches Krankheitsbild für nicht existent. Um dem zu entgehen, wird Fibromyalgie als Symptomkomplex beschrieben. Im Rahmen des Hemauer Gesundheitsforums im BRK-Seniorenwohnen (Anton-Scherübl-Str. 14) erläutert Dr. med. Wolfgang Weigl, Facharzt für Anästhesie und spezielle Schmerztherapie, am Dienstag, 16. Juli, um 19 Uhr, wie Betroffene damit umgehen können. Der Eintritt ist frei.

Das Fibromyalgie-Syndrom ist bei den meisten Betroffenen eine dauerhaft bestehende Erkrankung. Die Beschwerden treten meist im Alter von 40 bis 60 Jahren auf. Man vermutet, dass die persönliche Veranlagung, belastende Lebensereignisse, schlecht verarbeiteter Stress und Überlastung eine Rolle spielen. „Vermutlich liegt bei den Betroffenen eine Schmerzverarbeitungsstörung zugrunde“, erläutert Wolfgang Weigl.

Obwohl die Schmerzen quälend und belastend sein können, führt das Fibromyalgie-Syndrom nicht zu Schäden an Muskeln, Gelenken oder Organen. Die Lebenserwartung ist normal. Auch deshalb hält sich der Glaube, dass es ein solches Krankheitsbild nicht gibt.

Über die Jahre wurden zahlreiche Ursachen identifiziert und wieder verworfen, was sich bis heute Tage fortsetzt. Erwiesenermaßen hilfreiche Methoden, mit einer solchen Erkrankung umzugehen, sind in den Leitlinien beschrieben und werden in dem Vortrag vorgestellt. „Vor weiteren Heilsversprechungen ist meist zu warnen, wobei aber hier ein sogenannter Placebo-Effekt nicht unterschätzt werden darf“, so Wolfgang Weigl.

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