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Grötsch präsentiert SPD-Generalin in spe

Das erste Duo, das nach der bayerischen SPD-Spitze greift, steht fest. Der Background könnte nicht unterschiedlicher sein.

01.12.2020 | Stand 16.09.2023, 4:25 Uhr
Uli Grötsch und Ramona Greiner treten an, um die BayernSPD nach vorne zu bringen: Er kandidiert als Parteichef, sie will Generalsekretärin werden. −Foto: Susie Knoll/BayernSPD

Der Oberpfälzer Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch, der nächster bayerischer SPD-Chef werden will, hat am Dienstag per Videokonferenz seine Generalsekretärin in spe präsentiert: Dr. Ramona Greiner, SPD-Frau aus Oberbayern mit fränkischen Wurzeln, die in Regensburg Philosophie und Kunstgeschichte studiert hat. Grötsch sieht sich mit Greiner auch wegen des unterschiedlichen beruflichen Backgrounds gut aufgestellt. Er war früher Polizist, sie ist Startup-Gründerin mit Expertise für Digitalisierung.

Das Duo hat sich dagegen entschieden, als Doppelspitze zu kandidieren. „Ich will aber viel mehr Generalin sein als Sekretärin“, sagte die 33-jährige, die bisher in der Kommunalpolitik verankert ist. Greiner ist stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende und Juso-Vize im Landkreis München. Ihm habe beeindruckt, mit welcher Freude sie bereit sei, für die SPD zu streiten, sagte Grötsch.

Grötsch, bisher Generalsekretär der BayernSPD hatte nach dem ankündigten Rückzug von Parteichefin Natascha Kohnen seine Kandidatur für den Parteivorsitz erklärt. Der Amtswechsel soll bei einem Parteitag im März erfolgen - soweit es die Corona-Lage zulässt. Unklar ist bisher, wie viele weitere Kandidaten ins Rennen gehen. Greiner skizzierte geplante Schwerpunkte der künftigen Arbeit. So werde sich die SPD unter anderem neben den Arbeitnehmern verstärkt um Start-up-Gründer und Soloselbstständige kümmern. Der Kampf gegen Rechts und der Einsatz für Feminismus und Gleichstellung sind weitere Schwerpunkte.

Greiner berichtete davon, dass sie vor ihrem Parteieintritt 2012 wegen der Klimapolitik auch mit den Grünen geliebäugelt habe. Ausschlaggebend sei am Ende gewesen: „Die SPD ist die Partei, die von allen am wenigsten Klientelpolitik betreibt und, wenn‘ s drauf ankommt, den Fokus auf die legt, die es am nötigsten haben.“

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