Eishockey

Ein Eisbären-Tag der Verteidiger

Vier Tore gehen beim Derbysieg in Weiden auf das Konto von Defensivspielern. Nur ein letzter Punkt fehlt zu Platz eins.

07.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:15 Uhr
Eisbären-Defensivmann Korbinian Schütz (hier rechts im Archivbild gegen Riessersee) gelang in Weiden sein erstes Saisontor. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Es fehlt noch ein winziger Schritt, dann haben die Eisbären des EV Regensburg ihren Hauptrunden-Titel in der Eishockey-Oberliga Süd verteidigt. Denn während das Team der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl im Oberpfalz-Derby mit einem 8:3 (2:0, 3:1, 3:2) souverän drei Punkte verbuchte, verlor der ärgste Rivale aus Selb mit 3:5 in Lindau. Ein letzter Punkt aus den Heimspielen gegen Deggendorf am Freitag und Höchstadt am 16. März fehlt, dann zieht man mit dem besten Punkteschnitt als Tabellenerster in die Playoffs ein, die am 23. März für die Eisbären starten.

Trainer Max Kaltenhauser hielt die Aufgabe im Oberpfalz-Derby „für eine ganz harte Nuss“ und hatte besonders der ersten Reihe des Gegners mit Denis Thielsch, Edgars Homjakovs und Martin Heinisch Respekt gezollt. Im Regensburger Aufgebot kam zu den bekannten Ausfällen Lars Schiller und Tomas Gulda kurzfristig auch noch Nico Kroschinski (Zerrung), dessen Platz in der vierten Reihe Christoph Schmidt einnahm. Lukas Wagner rückte dadurch wieder in den Kader.

Die ersten beiden Saisonvergleiche gegen den Tabellenzehnten, der die Teilnahme an den Pre-Playoffs sicher hat und durchaus der Eisbären-Gegner in der ersten Playoffrunde werden könnte, hatten die Eisbären zwar zuhause mit 4:2 und auswärts mit 4:1 für sich entschieden, doch „gefühlt ist das eine Ewigkeit her“, sagte Torwart Peter Holmgren, der wieder das Tor hütete, über die beiden November-Vergleiche. „Wir sind vorgewarnt und vorbereitet“, sagte Holmgren.

Guter Start im ersten Drittel

Das gewohnte Videostudium, das „ein paar Prozent mehr bringt, weil du weißt, was auf Dich zukommt“ (Holmgren) zahlte sich auch diesmal aus. Die Eisbären erwischten einen sehr guten Start und Nikola Gajovsky kam – fein vorbereitet von seinen Reihenpartnern Richard Divis und Lukas Heger – schon nach 197 Sekunden zu seinem 25. Saisontor und 59. Saison-Skorerpunkt. Die Regensburger nahmen das Kommando der Partie über weite Strecken des Startdrittels an sich und setzten bereits nach 10:22 Minuten durch Jakob Webers Schuss von der blauen Linie das 2:0 drauf.

Allerdings unterlief den Eisbären in der Startphase des zweiten Durchgangs zum fünften Mal in dieser Saison der Lapsus, bei eigener Überzahl ein Gegentor hinnehmen zu müssen. Dennis Thielsch verkürzte (25.) und Dennis Palka hatte wenig später sogar den Ausgleich auf dem Schläger, doch Holmgren parierte.

Die Eisbären aber behielten die Ruhe: Die Hereingabe von Korbinian Schütz fälschte Fabian Herrmann nach 28:42 Minuten erfolgreich an Weidens Schlussmann Timon Bätge vorbei zum 1:3 ins Tor ab. Es folgte eine Eisbären-Schrecksekunde (30:28), weil der Schläger des Ex-Regensburgers Mirko Schreyer im Gesicht von Topskorer Gajovsky eine blutende Wunde verursachte. Schreyer musste für zwei plus zwei Minuten auf die Strafbank, Gajovsky kehrte in der 36. Minute zurück aufs Eis. Und die Eisbären hatten derweil das 4:1 durch Webers zehntes Saisontor draufgepackt, der schlenzte und traf, weil Bätge die Sicht verstellt war (32:11). Und als Bätge nach einem Schuss von Philipp Vogel von der blauen Linie nicht mehr wusste, wo die Scheibe lag, nutzte Schütz dieses Missgeschick zum 5:1 (38:30) und zu seinem ersten Saisontreffer.

Immer eine Antwort parat

Mit dem Schussverhältnis von 32:12 drückte sich die Eisbären-Überlegenheit auch in Zahlen aus. Thielsch verkürzte zwar noch einmal auf 2:5 (44:25), doch Petr Heiders Treffer 139 Sekunden später machte mit dem vierten Treffer eines Defensivmannes das Spiel endgültig zum Tag der Eisbären-Verteidiger. Daran änderte auch Louis Lattas 3:6 nichts mehr (58.) – zumal Constantin Ontl und Tomas Schwamberger 19 bzw. 52 Sekunden später mit den Toren sieben und acht Antwort wussten.

Weiden – Regensburg 3:8 (0:2, 1:3, 2:3)

Blue Devils Weiden: Bätge – Herbst, Müller; Schusser, Enk; Noe, Schreyer; Jakob – Thielsch, Homjakovs, Heinisch; Schmidt, Kirchberger, Habermann; Zerter-Gossage, Samanski, Latta; Zawatsky, Arlt, PalkaEisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Bühler; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Zitzer – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr, Schwarz, Schmidt; WagnerTore: 0:1 (3:17) Gajovsky (Divis-Heger), 0:2 (10:22) Weber (Divis-Zitzer), 1:2 (24:22) Thielsch (Heinisch-Müller bei 4-5), 1:3 (28:42) Herrmann (Schütz-Geigenmüller), 1:4 (32:11) Weber (Heger-Herrmann bei 5-4), 1:5 (38:30) Schütz (Vogel-Geigenmüller), 2:5 (44:25) Thielsch (Heinisch-Homjakovs), 2:6 (46:46) Heider (Gajovsky-Divis), 3:6 (57:04) Latta (Zerter-Gossage-Noe), 3:7 (57:23) Ontl (Weber-Keresztury), 3:8 (57:56) SchwambergerSchiedsrichter: Dominic Erdle/Daniel Harrer. – Strafminuten: Weiden 8 – Regensburg 4

URL: https://www.mittelbayerische.de/archiv/1/ein-eisbaeren-tag-der-verteidiger-11478590
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