Bauen

Startschuss für neues Quartier

In den nächsten Jahren schafft die Stadt auf dem Areal der Prinz-Leopold-Kaserne rund 1000 Wohnungen. Zuvor ist die Kultur am Zug.

12.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:06 Uhr
Martina Groh-Schad
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (Dritte von rechts) spricht davon, das Gelände „grün, sozial und innovativ“ zu gestalten. −Foto: Martina Groh-Schad

Die Abrissbagger rollen an. Am 15. März starten die Arbeiten auf dem Gelände der Prinz-Leopold-Kaserne und setzen damit den Startschuss für ein neues Wohnquartier im Osten. Etwa 1000 neue Wohneinheiten sollen entstehen. Innerhalb von drei Jahren will die Stadt alle 37 Gebäude abreißen, die sich derzeit noch auf 15,3 Hektar in unmittelbarer Nähe zum Pürkelgut befinden. „Wir wollen das Areal grün, sozial und innovativ gestalten“, fasste Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer am Donnerstag zusammen.

Innerhalb des Quartiers soll eine großzügige Parkanlage von etwa fünf Hektar als Erholungsfläche entstehen. Dazu gehört, dass alte Baumbestände erhalten bleiben. In der Planung vorgesehen sind auch Räume für Vereine, Soziales und ein „multifunktionales Bürgerhaus“. Als innovativ gilt unter anderem das autarke Energiekonzept für das Viertel. Photovoltaikanlagen auf und an den neuen Gebäuden sollen die Strom- und Warmwasserversorgung sichern. Als autoreduziertes „Quartier der kurzen Wege“ soll das Areal optimale Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr sowie eine gute Nahversorgung bieten.

Bezahlbare Mieten im Blick

Geplant ist zudem der Bau einer Grundschule, von Kitas, einer Stadtteilbibliothek, von VHS-Räumlichkeiten, Gewerbeflächen und Gastronomie. Mindestens 368 Wohneinheiten werden über die Stadtbau GmbH im sozial geförderten Wohnungsbau errichtet. „Wir wollen bezahlbare Mieten sicherstellen und das Projekt in kürzester Zeit realisieren“, betonte Stadtbau-Geschäftsführer Götz Keßler. Bereits im Herbst 2024 wird damit gerechnet, dass hier Wohnungen übergeben werden können. Weitere Grundstücke sollen in Erbpacht vergeben werden, erklärte Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann.

Da das Gelände zu günstigen Konditionen von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gekauft werden konnte, sind an den Baufortschritt Bedingungen geknüpft. Bis spätestens Ende Dezember 2023 müssen alle Gebäude abgebrochen sein, will man keine Nachzahlung für noch stehende Altbauten riskieren, führte Regensburgs Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen, Prof. Dr. Georg Barfuß, aus. „Das gilt es natürlich tunlichst zu vermeiden.“ Es gehe hier um einen Betrag in Millionenhöhe. Hierunter fällt auch, dass innerhalb von fünf Jahren 368 sozial geförderte Wohnungen errichtet sein müssen.

Doch bereits in den nächsten Wochen soll Leben auf dem Gelände einziehen. Eine große Zahl an Akteuren, Vereinen und Initiativen sei dabei, die kulturelle Zwischennutzung auf einem Abschnitt des Areals im Osten der Stadt voranzutreiben.

„Die Prinz-Leopold-Kaserne eröffnet die große Chance, gemeinsam mit der freien Szene exemplarisch zu zeigen, wie eine kreative Aktivierung von leerstehenden Gebäuden gelingen kann“, erklärte Kulturreferent Wolfgang Dersch. Im Dialog mit allen Beteiligten soll in den nächsten Wochen ein Konzept erarbeitet werden.

Fördermittel stehen bereit

Das Kulturreferat wolle den Prozess nicht nur fördern, sondern auch strategisch begleiten, koordinieren und moderieren. Dazu stehen Fördermittel in Höhe von 40 000 Euro für kulturelle und künstlerische Projekte zur Verfügung. Denkbar sind hier unter anderem Veranstaltungen in den Monaten Juni bis Oktober und zunächst eine Gesamtnutzung der vorgesehenen Fläche durch Kulturschaffende für zwei Jahre.

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