Nachruf

Vereine in Rittsteig trauern

Josef Aschenbrenner, der „Hangara Sepp“, ist mit 88 Jahren gestorben.

24.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:38 Uhr
Helga Brandl
Josef Aschenbrenner † −Foto: Helga Brandl

Josef Aschenbrenner hinterlässt eine große Lücke im Gefüge der Rittsteiger Dorfvereine, die dem „Hangara Sepp“ beim Requiem in der Sankt-Anna-Kirche die letzte Ehre erwiesen. Pater Raymund setzte den Lebenslauf des Verstorbenen in den Fokus. Geboren am 1. September 33 am Hanger, wuchs er am elterlichen Hof mit seinem älteren Bruder Franz auf.

Nach der Schule schloss er eine Lehre als Zimmerer und später als Maurer ab. 1957 heiratete er Maria Stoiber vom Hanger. Im selben Jahr besuchte er die Meisterschule in Landshut, um als Maurer- und Zimmerermeister das Geschäft seines Schwiegervaters weiterzuführen. Aus der Ehe gingen die Kinder Josef, Maria, Hans, Stefan und Brigitte hervor. Ein schwerer Schicksalsschlag war der Tod von Tochter Maria. Eine Schar von Enkeln und Urenkeln bereiteten Josef viel Freude.

In allen Rittsteiger Vereinen aktiv, übernahm er früh Verantwortung. Ob in der kleinen Landwirtschaft, im Bau- und Zimmereibetrieb, als Gemeinde- und Marktrat oder bei der Vereinsarbeit – der „Schabeck Sepp“ war nicht wegzudenken. Viele Bauvorhaben im Umkreis tragen seine Handschrift. Auch das Feiern kam bei dem eifrigen Kirchgänger nicht zu kurz.

2014 starb seine Ehefrau überraschend, was ihm schwer zu schaffen machte. Seine Lebensfreude kehrte erst zurück, als ihn die Familie seines Sohnes Stefan zu sich nach Neukirchen holte und sich dort überwiegend seine Schwiegertochter liebevoll um ihn kümmerte. Seit ein paar Wochen hatte sich sein Gesundheitszustand rasant verschlechtert. Er starb am 19. April mit 88 Jahren.

Die musikalische Gestaltung der Messfeier übernahm die Musikkapelle Weiß-Blau Königstreu, während Hänsn mit dem Hangerberg-Lied den gesanglichen Schlusspunkt setzte. FFW-Vorsitzender Bernhard Frank bezeichnete den „Hangara Sepp“ als Vorbild seiner Heimatfeuerwehr, der er im März 1952 beitrat. Ab 1961 übte er 37 Jahre lang das Amt des Vorstands aus. Seine zahlreichen Verdienste – wie Festleiter, Bau des Feuerwehrhauses und viele mehr – gipfelten 1998 in der Ernennung zum Ehrenvorstand.

SV-Vorsitzender Matthias Lederer würdigte Aschenbrenners Engagement, der am 1. Januar 65 dem SVR beitrat und dort von 1976 bis 78 das Amt des Vorstands übernahm. Dank zollte Lederer ihm für seinen Einsatz beim Bau des Sportheims. 1996 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Schützenmeisterin Katrin Freimuth nahm im Namen von Weiß Blau Rittsteig Abschied vom ältesten Kameraden, der 1957 beitrat und 2017 vom OSB für seine 60-jährige Treue ausgezeichnet wurde. 1963, 1968 und 1977 hatte der Verein mit ihm einen repräsentativen Schützenkönig.

Auch die SuKK Rittsteig trauert um den Verstorbenen, der laut Vorsitzendem Richard Kelnhofer das Amt des Schirmherrn sowohl beim 70-Jährigen 1975 als auch bei der Einweihung des Kriegerdenkmals 1983 bekleidete. In der Zeit von 1999 bis 2011 war Aschenbrenner in der Vorstandschaft als Schriftführer aktiv. Als Symbol ihres Dankes legten die Vereinsvorstände jeweils ein Blumengebinde nieder, ehe als letzter Gruß der „Gute Kamerad“ ertönte, der er zu Lebzeiten war. (kbr)

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