Premiere auf der Schwarzenburg

Märchenzeit-Auftakt in Rötz war ein Erfolg

13.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:24 Uhr
Günther Hofmann

Zwei tolle Darsteller des Stückes waren Zauberer Petrosilius Zwackelmann und Fee Amaryllis.

„Das war eine Bomben-Premiere!“ Diesen Superlativ stellte Hans Jürgen Porsch, Vorsitzender des Schwarzwihrbergvereins, an den Anfang der Premierenfeier zum Märchen „Der Räuber Hotzenplotz“.

Nach der hervorragenden Leistung der Schauspieler hatten sich es nun alle verdient, diesen Erfolg auch zu feiern. So trafen sich alle, die an dem Märchen beteiligt sind, im oberen Burghof, um das soeben Erlebte Revue passieren zu lassen. „Endlich wieder etwas dürfen“, so einfach dieser Satz klingt, desto größere Bedeutung hat er in Bezug auf das Märchen auf der Schwarzenburg. „Es hat alles geklappt, wie es sein soll!“

An die Schirmherrin gewandet sagte Porsch: „Du hast dich nicht abbringen lassen, das ist eine klasse Sache!“ Damit meinte er, dass Marianne Schieder nun schon drei Jahre Schirmherrin ist.

Der Vorsitzende nutzte auch gleich noch die Gelegenheit, dem ältesten Mitspieler Ernst Schütz nachträglich zu seinem 80. Geburtstag zu gratulieren. „Und nächsten Jahr spielst du den ältesten Zwerg!“ Es soll ja im nächsten Jahr endlich das Schneewittchen gespielt werden.

Lob für Tourismusbüro

„Ohne das Tourismusbüro wäre vieles nicht möglich gewesen!“ Der Dank von Steffi Porsch ging an Lisa Dirschedl, die zum ersten Mal voll in das Festspiel involviert war. Dafür gab es einen Blumenstrauß.

Bevor der Regisseur zu Wort kam, ergriffen Zweiter Vorsitzender Manfred Auerbeck und „Großmutter“ Steffi Reindl das Wort im Namen aller Schauspieler, um den drei Protagonisten zu danken. Bernhard Hübl bekam einige Köstlichkeiten rund um das Märchen, Steffi Porsch einen Strauß Blumen, und was bekam Hans Jürgen Porsch? Auerbeck sagte: „Wir haben lange überlegt, aber das Geschenk sind wir selbst, die an deiner Seite das Märchen mitgestalten dürfen.“

Nun war aber der Regisseur an der Reihe und sagte „Ein Wort unter Freunden! Ich war nicht an Corona erkrankt, aber ich bin krank geworden, weil ich nicht mehr auf den Berg gekonnt habe!“ Dieses Bekenntnis zum Schwarzwihrberg und zur Schwarzenburg vertiefte Bernhard Hübl gleich noch: „Ich fühle mich wohl auf der Burg, es ist ein Ort wo man Kraft schöpfen kann!“

Er sprach dann von einer hervorragenden Leistung aller Schauspieler: „Es ist wunderbar gelaufen und ich könnte keine Kritik üben.“

An Wolfgang Schmidtler gewandt sagte der Spielleiter, dass dieser seine Bleistift-Gedanken wieder hundertprozentig umgesetzt und ein herrliches Bühnenbild gezaubert habe.

Dann wurden kurz die Rollen vorgestellt. Lisa Sperk sprang kurzfristig als Unke ein und gehörte sofort dazu, auch wenn sie den einen oder anderen Krampf in die Beine bekam.

Auch nur eine kleine aber prächtige Rolle spielte Sylvia Auerbeck. Sie stellte die Fee Amaryllis dar. „Eine Augenweide, die ich von oben bis unten abgescannt habe.“

An die Großmutter Steffi Reindl gewandt meinte Hübl: „So eine Großmutter will jeder haben!“ Herzlichkeit, Gutmütigkeit, gespielt als wäre sie wirklich schon 80 Jahre alt.

Steffi Stengl mimte den Kasperl. Die Mimik und Gestik sind eine Schau. Man erkennt, dass sie schon mehrere Rollen gespielt hat. Ein echter Profi

Neuland betrat Sophie Auerbeck in der Rolle als Seppel. Aber sie geht voll auf und ist ein richtiger „Lausbou“ – eben ein richtiger „Seppel-Bou“.

Dem Affen Zucker gegeben

„Du hast dem Affen Zucker gegeben und du hast die Menge bewegt!“ Mit diesem Lob wurde Frank Gazinski bedacht, der eindrucksvoll den Zauberer Petrosilius Zwackelmann zum Leben erweckte. Außerdem hat Gazinski Kontakt zur Firma Pöschl hergestellt und diese hat prompt Schnupftabak zur Verfügung gestellt.

Nun kam Hübl zum Dorfgendarm Wachtmeister Dimpflmoser. „Du hast mich total an das Königlich Bayerische Amtsgericht, genauer genommen an Schorsch Bädel erinnert.“ Manfred Dietl spielt die Rolle perfekt. Zum Schluss war der Räuber Hotzenplotz dran, verkörpert von Wolfgang Schmidt. Dieser habe eine Leidenschaft entwickelt und den Räuber so dargestellt, wie er in den Köpfen der Kinder umherschwirre. Wolfgang Schmidt hatte mitten in der Vorbereitung eine Operation. Aber dank der Hilfe von Steffi und Hans Jürgen Porsch wurde er rechtzeitig fit gemacht. Hübl meinte noch dazu: „Dank Theater wird man wieder gesund!“

Der Regisseur vergaß auch nicht die fünf Räte der Stadt, in Personen von Hans Maier, Manfred Auerbeck, Philipp Beutel, Ernst Schütz und Pfarrer Alexander Dyadychenko. Mit ihrem Gesang erfreuen sie das Publikum und stimmen auf das Stück ein.

Meisterhaft wurde die Technik von Leonhard Porsch beherrscht. Wenn die Technik nicht klappen würde, würde das ganze Spiel nicht so gut rüber kommen.

Das Schlusswort von Bernhard Hübl traf aber alle ins Herz: „Ein Bild ohne Rahmen ist nichts wert!“ Damit meinte er alle hinter der Bühne, angefangen vom Parkplatzdienst, den Schminkdamen, den Verkauf und so weiter.

Dann musste der Spielleiter doch noch etwas loswerden. Wenn es im nächsten Jahr mit dem Schneewittchen klappe, werde er den Apfel spielen, weil er dann vom Schneewittchen gebissen wird . Das allerletzte Wort richtete Bernhard Hübl an seine Frau Gunda, die sehr viel auf ihn verzichten muss.

Nach so einer Generalprobe und so einer Premiere können sich die Zuschauer nur freuen auf die nächsten Aufführungen auf der Schwarzenburg.

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