Fußball

Patensystem unterstützt junge Schiedsrichter

06.10.2022 | Stand 06.10.2022, 15:00 Uhr
Förderung: Stellvertretender Obmann Christian Mayer, Pateneinteiler Hans Laumer, Obmann Matthias Prantl und Patenbetreuer Hans Putz (v.l. unterstützen junge Schiedsrichter. −Foto: Haltmayer

Die Schiedsrichtergruppe Kelheim-Mallersdorf praktiziert ein Patensystem zur Betreuung von Neulingsschiedsrichtern.

Einsteiger bekommen bei den ersten Spielleitungen einen erfahrenen Schiedsrichter als Pate zur Seite gestellt. In der Saison 2021/22 wurden unter der Regie von Hans Laumer aus Geiselhöring und Johann Putz aus Oberlindhart insgesamt 55 Partien unter Patenschaft betreut. Beim Erfahrungsaustausch etwa 20 Unparteiischer bezeichnete Schiedsrichterobmann Matthias Prantl (Kirchdorf) das Patensystem als ein Erfolgsmodell, das zur Nachahmung nur empfohlen werden könne. Den Neuschiedsrichtern würden Ängste genommen. Zugleich können wertvolle Tipps vermittelt werden. Auf diese Weise, so der Obmann, kann auch die Zahl derer verringert werden, die nach ersten schlechten Erfahrungen sofort wieder mit dem Pfeifen aufhören.

Sein besonderer Dank galt Hans Laumer und Hans Putz, die sich in der Schiedsrichtergruppe Kelheim-Mallersdorf engagiert der Neulingsbetreuung annehmen. Die Arbeit werde nicht weniger, weil sich aktuell elf Neulinge auf die Schiedsrichterprüfung vorbereiten und in Kürze auf den Spielfeldern zur Verfügung stehen werden.

Die Paten unterstützen, indem sie eine halbe Stunde vor Spielbeginn mit den Schützlingen Verbindung aufnehmen, die Prüfung der Spielberechtigungen überwachen und dabei Hilfestellungen geben.

Anschließend passen die Paten bei der Überprüfung des Spielfeldes und dem ersten Kontakt des Schiedsrichters mit den beiden Mannschaften samt Betreuern auf. Auf dem Spielfeld ist der Neuling allein, kann aber durch Blickkontakt mit dem Paten einen entsprechenden hilfreichen Wink bei der Lösung einer Konfliktsituation erhalten. Speziell bei persönlichen Strafen kann ein Hinweis durch Zeichen dem noch fehlenden Fingerspitzengefühl auf die Sprünge helfen.

In der Halbzeitpause verteilt der Pate an den Schiedsrichterneuling Lob für gut gemeisterte Situationen und die eine andere Empfehlung für noch erfolgreicheres Agieren auf dem Spielfeld. Wichtig ist der Umgang mit unqualifizierten Zurufen bis hin zu Beleidigungen durch Zuschauer. „Je besser man diese ignorieren kann, desto souveräner wird der Schiedsrichter bei den Spielleitungen“, sagt Christian Mayer (Pattendorf), stellvertretender Obmann und Schiedsrichterbeobachter in höheren Ligen.

Nach dem Fazit über den Spielverlauf überwacht der Pate das Ausfüllen des elektronischen Spielberichts am PC. Der Pate füllt einen Betreuungsbogen aus, der die Grundlage für die Erfordernis von weiteren Beobachtungen ist.

Dass häufige Betreuungen Sinn machen, zeige die Entwicklung der Schiedsrichter, die heute bereits in der Kreisliga und Bezirksliga pfeifen, betonte Pateneinteiler Hans Laumer. Er berichtete, dass es gelungen sei, die Neulinge des Prüfungsjahrganges 2021 nahezu bei fast allen Spielen zu betreuen. Somit weist die Statistik 55 dieser Betreuungen auf, die alle sehr gut verlaufen sind.

Positiv für das Patensystem seien auch die Rückmeldungen der Jungschiedsrichter, berichtet Laumer. Er wies darauf hin, dass sich aufseiten der Betreuer durchaus Besetzungsschwierigkeiten ergeben. Auch hier würden sich Nachwuchsprobleme bemerkbar machen. Umso erfreulicher sei aus Laumers Sicht, dass sich am Erfahrungsaustausch auch künftige Paten beteiligten.

Am 7. Oktober treffen sich die Schiedsrichter der Gruppe Kelheim-Mallersdorf im Gasthaus Haslbeck in Semerskirchen. Lehrwart Tim Grunert äußerst sich zur Regelkunde. Obmann Matthias Prantl gibt Infos aus Gruppe, Bezirk und Verband weiter.

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