Soziales

Zu Besuch bei der Caritas: Einblick in einen Ort der Menschlichkeit

04.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:05 Uhr
Daniel Steffen
Der Besuch im Beratungszentrum St. Gabriel sorgte für Begeisterung. −Foto: Steffen

Sie ist erstaunlich groß, die Welt der Caritas in Regensburg. Ein vielfältiges Hilfsangebot für bedürftige Menschen gibt es – von der Schuldnerberatung bis hin zur Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe. „Die Notlagen sind immer sehr unterschiedlich“, betonte Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann vor vielen interessierten Besuchern des Presseclubs.

Diese hatten sich am Donnerstag auf dem Weg in die Bruderwöhrdstraße 3 gemacht, um das neue Beratungszentrum St. Gabriel zu besichtigen, das im Mai dieses Jahres in Betrieb ging. Dort begrüßte nicht nur Hausleiterin Gabriele Dotzer, sondern auch ein lachender Engel die Gäste. Der Namenspate des Beratungszentrums befindet sich als großformatige Fotografie im Eingangsbereiches des Hauses und soll eine frohe Botschaft verkünden, sowie es die Originalfigur im Regensburger Dom ebenfalls tut.

Ein fröhlicher Gruß

„Wir wollten den Diensten ein schönes Gesicht geben“, betonte Weißmann. Denn: Für die Arbeit mit den Klienten in den ortsansässigen Referaten ist es der Caritas wichtig, eine positive Grundstimmung zu vermitteln. Sowohl die allgemeine Sozialberatung mit der Schuldner- und Insolvenzberatung und der Familien- und Seniorenhilfe als auch die Schwangerschaftsberatung sowie die Flüchtlings- und Integrationsberatung sind vor Ort vertreten. Dies seien die Grunddienste der Caritas, was die Beratung angehe, betonte Weißmann.

Bei der Begehung des Hauses teilten sich die Besucher in zwei Gruppen auf – eine davon wurde von Dotzer durch die Räume geführt. Ins Auge fiel, dass auf eine persönliche Atmosphäre sehr viel Wert gelegt wird. Insgesamt sind im Beratungszentrum St. Gabriel 33 Mitarbeitende beschäftigt. Im Wesentlichen setzen sie sich aus Sozialpädagogen und Verwaltungskräften zusammen. Im Haus gebe es internationales Publikum, von den Mitarbeitern würden daher mehrere Sprachen gesprochen. Auch auf einen Dolmetscherpool greife man zurück.

Wie sich die Dienste im Haus finanzieren, kam ebenso zur Sprache. Wie Weißmann sagte, erfolge dies für zwei der im Beratungszentrum ansässigen Referate durch Kirchensteuermittel sowie durch Spenden. Freilich machten sich die Kirchenaustritte dabei bemerkbar. „Wichtig ist es uns, die Angebote halten zu können“, betonte der Caritas-Direktor. Derzeit sei man angewiesen, sparsam zu haushalten. Dennoch ist es eine Tatsache, dass die Nachfrage nach den Caritas-Angeboten weiter zunimmt.

Dotzer: „Die Zahl der Schwangerschaftsberatungen etwa ist kontinuierlich gestiegen.“ Einen leichten Rückgang habe es nur kurz in der Corona-Krise gegeben, dafür aber habe die Caritas in diesem Zeitraum die Online- und Videoangebote deutlich ausdehnen können. „Die Corona-Krise hat uns gewissermaßen beflügelt“, resümierte Dotzer.

Ihr zufolge nutzen jährlich rund 2000 Klientinnen am Caritas-Standort Regensburg das Angebot der Schwangerschaftsberatung. Für das gesamte Beratungszentrum erwarte man etwa 5000 bis 6000 Klienten pro Jahr. Grundsätzlich unterliegen sämtliche Angebote der Schweigepflicht.

Alle Räume barrierefrei

Die Segnung des Beratungszentrums hatte Ende Juli Bischof Rudolf Voderholzer nach rund dreijähriger Bauzeit vorgenommen. Er bezeichnete die Einrichtung als eine „Investition in die Menschlichkeit“ und als „Zuhause für die Menschlichkeit".

Die Einrichtung ist komplett barrierefrei und mit Breitbandtechnologie ausgestattet. Die Öffnungszeiten sind montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr sowie zusätzlich montags, mittwochs und donnerstags von 13 bis 16 Uhr und dienstags von 13 bis 18 Uhr.

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