Ratisbona-Cup in Regensburg

Harte Schwimm-Zeiten: Nur die halbe Meldezahl

02.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:38 Uhr
In Regensburg springen diesmal deutlich weniger Starter ins Wasser als sonst. −Foto: Brüssel

Claus Ludwig blickt mit Sorge auf die Lage der Schwimmer. „Die Überschrift könnte lauten: Die Vereine kämpfen ums Überleben“, sagt der Mann, der seit Jahren der Spiritus Rector beim Schwimm-Club Regensburg (SCR) ist. Beim Ratisbona-Cup, der ab Freitagnachmittag bis zum Sonntag im Westbad über die Bühne geht, ist die Lage dramatisch. „Die Meldezahlen sind diesmal im Vergleich zu sonst um 50 Prozent eingebrochen“, berichtet Ludwig.

Wo sonst rund 4000 Meldungen üblich waren, sind es jetzt lediglich rund 2100. „Das tut uns als Verein natürlich auch finanziell weh“, sagt Claus Ludwig, dessen Verein den hohen Organisationsaufwand auch deswegen betreibt, um Einnahmen zu generieren. „Und ohne diese Einnahmen kann auch der SCR nicht überleben.“

Kein Geld mehr in der Kasse

Der Frage nach dem Hintergrund der sinkenden Meldezahlen von insgesamt 39 teilnehmenden Vereinen ist klar zu beantworten. „Wir haben natürlich nachgefragt und die Auskunft erhalten, dass die Vereine zum Ende des Jahres schlicht und einfach kein Geld in der Kasse haben“, berichtet Ludwig vom Ergebnis der Recherchen. „Und es geht ja nicht nur uns so.“

So sei auch die Zahl internationaler Gäste gesunken. Bozen zum Beispiel sei stets „mit 40, 50 Leuten“ gekommen. Jetzt aber sei alles teurer geworden und damit Kost und Logis für die Gäste schwer realisierbar. Die Konsequenz daraus? „Für heuer müssen wir jetzt damit auskommen“, sagt Ludwig. „Vielleicht müssen wir im nächsten Jahr dann einen neuen, früheren Termin suchen.“

Die geplante Umstrukturierung der Regensburger Meetings sei gereift, greife erst ab dem Frühjahr, wenn zum internationalen Stadtwerke-Meeting gerufen werde. Dann könnten auch bekanntere Namen in der Startliste stehen. „Diesmal ist mit Manuel Kohlschmid nur ein deutscher Kurzbahn-Meister da, aber sonst niemand“, berichtet Ludwig.

Eine Standortbestimmung

Für das Gastgeberteam vom SCR ist der Ratisbona-Cup „ein Jahresabschluss und eine Standortbestimmung“ unter dem neuen Trainergespann Milos Milosevic und Florian Schwingenschlögl, das seit August wirkt. Zuletzt gab es schon mal gute Nachrichten. „Unsere vier 2008er-Jungs sind bayerischer Mannschaftsmeister geworden und schwimmen die 100 Freistil in 53 bis 55 Sekunden. Das ist schon ganz flott“, sagt Claus Ludwig.

− cw

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