Beim Bäckerwirt ging es am Mittwoch hoch her, hat doch Senior-Chefin Maria Baumgartner ihren 90. Geburtstag gefeiert. Viele Hände musste sie schütteln und viele Glückwünsche nahm die Maria entgegen, die sich großer Wertschätzung erfreut. Verwandte, Bekannte, Freunde und die Belegschaft gaben sich ein Stelldichein.
Vor fünf Jahren, bei ihrem 85. Geburtstag, habe sie nicht anders ausgeschaut, war der Tenor der Gratulanten.
Für Bürgermeister Stefan Baumgartner als Vertreter der Gemeinde Chamerau war es eine Selbstverständlichkeit, der Bürgermedaillenträgerin die Aufwartung zu machen, ihr die „herzlichsten Wünsche“ auszusprechen und einen Gutschein zu überreichen.
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Seinen guten Wünschen schloss sich Pfarrer Kilian Limbrunner an, der ihr viel Gesundheit und Gottes Segen wünschte. Limbrunner übergab ihr ein Präsent in Form einer Kerze.
„Das Allerbeste“
Für den FC gratulierte Vorsitzender Lothar Greisinger. Dem Verein gehört Maria Baumgartner seit vielen Jahren an. Greisinger und die Vorstandschaft wünschten ihr „das Allerbeste“ und überreichten ein Geschenk.
Für den Obst und Gartenbauverein gratulierten ihrem langjährigen Mitglied Klaus Irrgang und Silvia Brandl. Nicht fehlen durften ihre Mitspieler vom Stammtisch der Schafkopfer“, wo die Maria immer noch gerne jeden Donnerstag in lockerer Runde Karten spielt.
Ständchen zum „Runden“
Der Männergesangverein, der sein Vereinslokal beim Bäckerwirt hat, brachte bei der Singstunde der Maria, wie sie liebevoll gerufen wird, ein Ständchen zum „Runden“ dar.
Die Jubilarin ist die Tochter der Landwirts- und Gastwirtseheleute Josef und Therese Kienberger (Hausname „Beim Bräu z'Birnbrunn“). Später arbeitete sie auf dem elterlichen Hof, im Wirtshaus und in der Metzgerei mit. Einige Zeit half sie bei Onkel und Tante in St. Englmar, dem Elternhaus ihrer Mutter, in deren Gastwirtschaft und Metzgerei aus.
1960 trat sie mit Willibald Baumgartner, dem Sohn des Bäckerwirts in Chamerau, vor den Traualtar. Vier Söhne, Willi, Thomas, Markus und Matthias, wurden geboren. Ein schwerer Schicksalsschlag war der plötzliche Tod ihres Mannes 1969. Mit Unterstützung ihres Bruders Adolf führte sie das Gasthaus weiter und bauten es aus. Inzwischen hat Sohn Willi das Gasthaus übernommen.
Marias Spezialitäten waren Sulzen und Lüngerl, Erdäpflsalat und Fleischpflanzerl. Diese Gerichte hatten weit über Chamerau hinaus einen guten Ruf. Gerne war sie früher beim Seniorenturnen dabei, und die Fußballspiele der Nationalmannschaft und des FC Bayern verfolgt sie heute noch.
Viel Freude hat Maria Baumgartner mit ihren Enkeln, die ihrerseits sehr an ihrer Oma hängen. Alle drückten ihrer Oma kräftig die Hand und wünschten ihr glückliche und gesunde Jahre im Kreis der Familie. Die Jubilarin erfreut sich trotz ihres hohen Alters bester Gesundheit, sie strahlt Gelassenheit und Zufriedenheit aus. Gerne besucht sie die Gottesdienste. Rückblickend, so die Jubilarin, wolle sie die schöne Zeit, die oft auch sehr stressig gewesen sei, nicht missen. „Zeit für andere zu haben und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ist das größte Geschenk“, so Maria Baumgartner. Die Jubilarin, die überall wegen ihres sonnigen Wesens beliebt und geschätzt ist, erfreut sich ihres Lebens und ist dankbar, dass sie von ihren Angehörigen fest in deren Leben mit eingebunden wird.
Wer die Maria kennt, weiß, dass sie ein Tausendsassa war. Müßiggang kennt sie auch heute nicht. „Rentner sagen immer, sie haben keine Zeit, weil sie Angst haben, eine Beschäftigung zu bekommen. Zeit ist genügend da, man muss sie nur ausfüllen“, lautet ihr Motto. Das tat sie in ihrem Leben, mit Humor und Gemeinschaftssinn. Kein Wunder, dass neben dem Dank für die Einladung des Öfteren auch der Wunsch „Bleib bitte so, wie du bist“ zu hören war.
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