Die Deutschen verreisen gern mit Wohnmobil oder Wohnwagen. Aber mit welchem genau? Der Caravan Salon, die weltgrößte Messe ihrer Art, verspricht Orientierung.
In den eigenen vier Wänden durch die Lande reisen liegt weiterhin im Trend. Die Zahl der zugelassenen Wohnmobile und Wohnwagen steigt seit Jahren. Wer sich ein neues Gefährt zulegen will, hat die Qual der Wahl.
Das zeigt ein Rundgang über den Caravan Salon in Düsseldorf (bis 8. September), die laut Messegesellschaft weltweit größte Schau der Branche. Ein Überblick:
Leichter Mini-Wohnwagen für E-Autos
Wer schon ein E-Auto fährt, freut sich über möglichst wenig Gewicht am Haken. Für diese Zielgruppe hat Hersteller Adria einen Mini-Wohnwagen entwickelt, der nur 750 Kilogramm wiegt. Bei drei Metern Innenraumlänge bietet er nicht nur einen Küchenblock und ein Bad.
Es gibt auch eine Sitzgruppe, die zu einem Doppelbett umgebaut werden kann. Eine dritte Person kann in einer Art Hängematte über dem Bett schlafen. Adrias „Aviva Lite 300 LH“ kostet in der Grundausstattung knapp 14.000 Euro.
Design-Studie mit Kinder-Schlafhöhle
„Talis“ hat der Fahrzeughersteller Bürstner eine Wohnwagen-Designstudie getauft, die einige Besonderheiten aufweist: Eine Sitzbank kann herausgenommen und außen am Wagen eingehakt werden. Gleiches ist mit zwei Kochplatten möglich, sodass auch draußen gekocht werden kann.
Drinnen entsteht Platz für ein Doppelbett durch eine aufblasbare Verlängerung am Heck. Und unter den Elternschlafplätzen gibt es eine Art Schlafhöhle für Kinder mit zwei Matratzen und einer Leuchtschlange an der Wand.
Aerodynamisch geformt und in Leichtbauweise soll auch der „Talis“ gut von E-Fahrzeugen gezogen werden können. Wann der Prototyp in Serie geht, ist aber noch offen, ebenso der Preis.
Solides Allrad-Reisemobil
Auch für Kunden, die die üblichen Wege mal verlassen wollen, gibt es Reisemobile. Hersteller Eura Mobil zeigt auf der Messe sein neues Modell „Xtura“, allradbetrieben auf Basis des Mercedes-Kleintransporters Sprinter.
Der Aufbau ist besonders stabil. Drei Personen können damit komfortabel die Welt erkunden. Der Allrad-Spaß hat allerdings seinen Preis: Das Grundmodell kostet 145.000 Euro.
Vans zum Reisen und mit Jacht-Prestige
Malibu stellt in Düsseldorf den Reise-Van „Genius 641 LE“ vor, der ebenfalls auf dem Mercedes Sprinter basiert. Mit einer Heckverlängerung kommt er auf 6,41 Meter Länge und bietet genug Platz für Zwei-Meter-Betten. Der Grundpreis liegt bei rund 93.000 Euro. Für die Offroad-Variante werden rund 150.000 Euro fällig.
Knapp 70.000 Euro will Hersteller Hobby für seinen neuen „Prestige Van“ haben. Das Design ist schick und soll an die Innenausstattung von Jachten erinnern. Der Grundriss ist klassisch: Sitzgruppe im Fahrerhausbereich, Kompaktwaschraum mit Dusche, Einzelbetten im Heck und eine Küche.
Zu sechst schlafen im Wohnwagen
Und noch ein Wohnwagen, sogar einer mit Schlafplätzen für sechs Personen ist in Düsseldorf ausgestellt. Deshalb preist Tabbert das Modell „Senara 620 DMK“ auch als großfamilientauglich an. Auf 6,38 Metern Länge gibt es einen abtrennbaren Bereich, in dem sich Schlafzimmer, Bad und eine Ankleide befinden. Die Preise starten bei 32.100 Euro.
Dachzelt mit Mondblick
Auch wer ein Faible fürs Zelten auf Autodächern hat, kommt bei der Messe auf seine Kosten. So präsentiert etwa die Firma Fiamma ein Update ihres Dachzelts „Moonlight“, in dem bis zu drei Personen schlafen können. Installiert werden kann es auf Campingbussen, SUV und überhaupt allen Fahrzeugen, die eine Dachreling haben. Knapp 2.500 Euro kostet die Drei-Mann-Variante.
Insgesamt zeigen 778 Aussteller ihre Produkte in 16 Hallen und auf einem Freigelände. Neben Wohnmobilen und Wohnwagen werden auch Zubehör, Ausbauteile, Zelte und Mobilheime präsentiert. Auch Destinationen, Camping- und Wohnmobilstellplätze werben auf dem Caravan Salon für sich. 2023 besuchten rund 254.000 Menschen die Messe.
Trend bei Caravans: leicht und kompakt
„Freuen dürften sich potenzielle Käufer über das überwiegend stabile und zuweilen sogar leicht gesunkene Preisniveau der neuen Caravans und Reisemobile“, sagte ein Messesprecher. Ein Trend bei Caravans seien leichte und kompakte Anhänger, die damit für Elektrofahrzeuge tauglich seien.
Bei den Reisemobilen gebe es eine neue Generation von Basisfahrzeugen, die über mehr Assistenzsysteme und sparsamere Motoren verfügten. „Auch Allradantrieb findet immer mehr Verbreitung“, so der Sprecher.
Anfang 2024 waren laut Caravaning Industrie-Verband (CIVD) knapp 908.000 Reisemobile in Deutschland zugelassen. Hinzu kamen mehr als 770.000 Caravans.
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