Einsteigermodelle gesucht
Langsamer gewinnt: Wie gut arbeiten Nähmaschinen im Test?

24.10.2024 | Stand 24.10.2024, 5:04 Uhr |

Frau näht mit einer Nähmaschine - Elf Freiarm-Nähmaschinen hat die Stiftung Warentest von geübten Hobbyschneiderinnen testen lassen. - Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Soll Nähen Freude machen - und gute Ergebnisse zeitigen -, brauchen vor allem Anfängerinnen und Anfänger eine Nähmaschine, die sich einfach bedienen lässt. Hier gibt es durchaus Unterschiede.

Berlin (dpa/tmn)- Kleider und Kissenbezüge selbst nähen, oder Hosenbeine kürzen: Nähen kann Spaß machen – und allerlei schöne und nützliche Dinge hervorbringen. Doch nicht jede Nähmaschine arbeitet gleichermaßen sauber - und eignet sich auch gut für Einsteiger in das kreative Hobby. Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest („test“, Ausgabe 11/2024).

Elf Freiarm-Nähmaschinen hat die Stiftung dafür von geübten Hobbyschneiderinnen in Betrieb nehmen lassen. Sie bewerteten unter anderem den Geradstich, den Zickzack- oder Stretchstich, das Einnähen von Knopflöchern und Reißverschlüssen - und nahmen gemeinsam mit weniger geübten Hobbyschneiderinnen die Verständlichkeit, Übersichtlichkeit und Handlichkeit der Anleitung unter die Lupe. Außerdem liefen die Maschinen 50 Stunden im Belastungstest. 

Wenn die Maschine zu schnell stichelt

Für die meisten Maschinen stellten einfache Aufgaben dabei keine große Hürde dar. Gerad- und Zickzackstiche setzen, dicke Stoffe sticheln und Jersey, Fleece oder Jeans vernähen, erledigten fast alle gut oder sehr gut, so die Tester. Vier Maschinen schwächelten allerdings beim Übernähen von Quernähten bei Jeans, bei einer Maschine verschoben sich beim Zusammennähen die Stofflagen. Eine erwies sich beim Nähen von Knopflöchern als umständlich. Außerdem war das Vorgehen in der Anleitung den Testern zufolge verwirrend beschrieben.

Ebenfalls unpraktisch - vor allem für Anfängerinnen und Anfänger: Eine Maschine stichelte so schnell, dass sogar die erfahrenen Testerinnen Probleme mit ihr hatten. Bei der Maschine blockierte außerdem der Greifer, der den Ober- mit dem Unterfaden verknotet, wenn versehentlich ohne Stoff mit angehobenem Nähfuß auf den Anlasser getreten wurde. Dabei könne ein Fadensalat in der unteren Mechanik entstehen, so die Tester. Schlimmstenfalls muss man dann den Kundenservice zurate ziehen.

Knapp die Hälfte der Maschinen ist „gut“

Dennoch: Knapp die Hälfte der Maschinen ist „gut“, insgesamt nämlich fünf. Sechs schneiden „befriedigend“ ab. Testsieger ist eine Nähmaschine von Brother („Innov-is A65“) für 600 Euro. Sie stichelte den Testern zufolge sehr sauber, sei gut zu handhaben und sehr belastbar. Preistipp ist die Juki „HZL-H353 ZR“ für 340 Euro. Die Maschine ohne Display nähe demnach gut, sei aber nicht so einfach zu bedienen wie die besten Nähmaschinen im Test.

Ein Tipp für Nähanfängerinnen und -anfänger: Achten Sie beim Nähmaschinenkauf auf eine regulierbare Nähgeschwindigkeit und eine Maschine, die mit 58 bis 75 Stichen pro Minute auch langsam nähen kann - so wie unter anderem die Testsiegerin. Damit der Spulenwechsel einfach klappt, sollte der Greifer der Nähmaschine außerdem möglichst zugänglich sein. Das sind den Testern zufolge vor allem horizontale Greifer, bei denen sich die Unterfadenspule von oben einsetzen lässt.

© dpa-infocom, dpa:241024-930-268858/1

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