Hektar, Hektar, Hektar
Ski-Superlative: Die Neuheiten der Resorts in Nordamerika

07.12.2023 | Stand 23.01.2024, 18:41 Uhr |

Skigebiet Mammoth Mountain - Langer Skispaß: Mammoth Mountain in Kalifornien konnte die vergangene Saison bis in den August hinein ausdehnen. - Foto: Mammoth Lakes Tourism/dpa-tmn

Tiefschneehänge und endloses Terrain zum Abfahren, damit locken die großen Wintersportgebiete in den USA und Kanada. Und groß scheint nie groß genug. Ein winterlicher Blick über den Großen Teich.

Fürs Skifahren oder Snowboarden einmal über den Atlantik in Richtung Rocky Mountains fliegen: Wenn Sie davon träumen, kommt hier ein bisschen Inspiration - mit Neuheiten aus den Skigebieten der USA und Kanada, von Aspen bis Whistler.

Mehr Ski-Terrain in den Rocky-Gebieten bei Denver

Das Skigebiet Aspen Snowmass in Colorado, gut drei Autostunden von Denver entfernt, gehört zu den Aushängeschildern unter den großen Resorts Nordamerikas.

In diesem Winter bekommt der Aspen Mountain, einer der vier Berge des Gebiets, erstmals seit 1985 wieder eine bedeutende Erweiterung: Mehr als 20 Prozent zusätzliche befahrbare Fläche stehen dort zum Abfahren zur Verfügung. Diese neuen 150 Hektar Terrain werden durch den neuen Vierer-Sessellift „Hero's“ erschlossen.

Noch mehr zusätzliche neue Fläche gibt es im Steamboat Ski Resort, das wie Aspen Snowmass in den Rocky Mountains liegt und von Denver in rund zweieinhalb Stunden mit dem Auto erreichbar ist. Hier kommen 655 Hektar an Gelände für erfahrene Skifahrerinnen und Skifahrer dazu. Das Mahogany Ridge genannte Terrain wird durch einen neuen Sessellift erschlossen.

Im Steamboat Ski Resort fährt mit der Wild Blue Gondola ab diesem Winter zudem eine Zehn-Personen-Kabinenbahn. Der obere Abschnitt der neuen Bahn hinauf zum Sunshine Peak wurde 2023 fertiggestellt. Durch die neuen Projekte soll Steamboat nach Angaben der Betreiber vom fünft- zum zweitgrößten Skigebiet Colorados hinter Aspen werden.

Noch näher an Denver als Aspen und Steamboat liegt Keystone. Nur eine gute Stunde Fahrtzeit sind es von der Großstadt zum Resort. In Keystone erschließt ab diesem Winter ein Sechser-Sessellift ein 550 Hektar großes Terrain mit 16 neuen Abfahrten in den Bergman und Erickson Bowls.

Zur Einordnung: In nordamerikanischen Gebieten darf man innerhalb des gesicherten Gebiets überall abfahren, weshalb neben der Pistenzahl die Terrainfläche in Hektar eine relevante Kenngröße ist.

Utah: Deer Valley will sich verdoppeln

Große Pläne gibt es im Deer Valley Resort in Utah, eine gute halbe Autostunde von Salt Lake City entfernt. Hier will man bis zum Winter 2025/26 das fahrbare Terrain mehr als verdoppeln, mit zusätzlichen 3700 Hektar. Die beeindruckenden Eckdaten: 16 neue Sessellifte, eine neue Zehn-Personen-Gondelbahn und 135 Pisten mit mehreren Bowls und befahrbarem Waldterrain. Name des Projekts: „Expanded Excellence“.

Freuen dürfen sich darauf aber nur Skifahrerinnen und Skifahrer: Snowboards sind auf den Pisten von Deer Valley verboten, man sei ein „ski-only resort“.

Skiing in California

Die kalifornischen Skigebiete blicken laut Branchenvereinigung Ski California auf die zweitschneereichste Saison ihrer Geschichte zurück. In Mammoth Mountain etwa ging sie von November 2022 bis Anfang August 2023. In dem Resort in der Sierra Nevada im Osten Kaliforniens, etwa fünf Autostunden von Sacramento entfernt, läuft die neue Wintersaison nun schon wieder seit dem 10. November, unter anderem mit einem neuen Sechser-Lift an der Canyon Lodge.

Zuckerhut in Maine

Auch wenn die Ski-Sehnsuchtsziele eher im Westen des Landes liegen, so bietet auch der Osten der USA eine Vielzahl an Skigebieten, etwa im Bundesstaat Maine, wo das Skigebiet Sugarloaf, also Zuckerhut, einen Ausbau plant.

Die West Mountain Expansion soll 450 Hektar mehr Fläche zum Befahren erschließen, darunter rund ein Dutzend neue Pisten. Die Gesamtfläche an Terrain wächst damit um knapp 10 Prozent. Der von einem Vierer-Sessellift namens Bucksaw Express erschlossene Bereich soll im Februar 2024 öffnen. Sugarloaf Mountain liegt rund vier Autostunden nördlich von Boston.

Neue Lifte in den kanadischen Rockies

Stichwort Sehnsuchtsziele: Was für die großen Resorts im Westen der USA gilt, lässt sich ohne Weiteres auch für die Resorts im kanadischen Teil der Rocky Mountains behaupten.

Eines davon ist Marmot Basin in der Provinz Alberta, rund vier Autostunden westlich von Edmonton. Zu dieser Saison nimmt der neue Vierer-Sessellift „Knob Quad“ den Betrieb auf und erschließt das 2022 freigegebene, hochalpine Gelände „The Cirque“ (Bergkessel), wohin Skifahrer und Snowboarderinnen bislang raufkraxeln mussten, um abfahren zu können. Vorsicht: Profi-Terrain.

In British Columbia, unweit der US-Grenze, liegt das Whitewater Skiresort. Das gewinnt zur neuen Saison an Fläche hinzu: Ein neuer Vierer-Sessellift fährt zum Gipfel der Silver King Ridge und bringt 123 zusätzliche Hektar und 14 neue Pisten.

Das Gebiet liegt nahe der Stadt Nelson am Powder Highway, einer 1300 Kilometer langen Ringroute durch den Südosten von British Columbia, an der einige der bekanntesten Skigebiete Kanadas liegen.

Schneller hinauf in Whistler

Das berühmteste und größte kanadische Resort liegt nicht am Powder Highway, obgleich man auch dort Tiefschneeträume verwirklicht sehen darf: Whistler Blackcomb unweit von Vancouver. Dort gibt es ein Areal namens „7th Heaven“, in dem sich Powder-affine Wintersportler nach kräftigen Schneefällen wirklich im siebten Himmel wähnen dürften.

Damit man schneller ins Gebiet kommt, wurde mit dem Fitzsimmons-Lift einer der Einstiege ins Resort ausgebaut: Statt eines Vierer- fährt nun ein Achter-Sessellift vom Whistler Village auf den Berg und kann den Betreiberangaben zufolge 73 Prozent mehr Menschen als sein Vorgänger befördern.

Das sei auch mit Blick auf den Sommer von Vorteil, teilt die Tourismusmarketingagentur Destination British Columbia mit. Denn durch die geringeren Wartezeiten am Lift werde die Kapazität für den Whistler Mountain Bike Park erhöht - es können dann also mehr Biker mit ihren Rädern die Trails hinunterjagen. Nun ist aber Winter und das Terrain gehört erstmal den Snowboarderinnen und Skifahrern.

© dpa-infocom, dpa:231206-99-203408/3

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