Amberg
8 000 folgen den Warnstreikaufrufen

An 22 Standorten der 19 aufgerufenen Amberger Betriebe in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie gab es Warnstreiks.

23.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:59 Uhr
Mitarbeiter von zahlreichen Unternehmen machten mobil. −Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Zum vorläufigen Höhepunkt der zweiten Warnstreikwelle zeigten die IG Metaller wieder ihre Kreativität und Streikfähigkeit, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. An insgesamt 22 Standorten der 19 aufgerufenen Amberger Betriebe in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie wurden Warnstreiks geplant und durchgeführt.

Am Donnerstag rief die IG Metall Amberg die Beschäftigten von PIA in Amberg und Siemens in Luhe-Wildenau zum Warnstreik auf. Zum vorläufigen Höhepunkt am Freitag schlossen sich alle weiteren aufgerufenen Betriebe mit Frühschlussaktionen und kreativen Ideen zur Verabschiedung ihrer KollegInnen an.

Die Beschäftigten aus 12 Betrieben (an 16 Standorten) waren zum Warnstreik aufgerufen, unter anderem Grammer (alle Standorte: Haselmühl, Ursensollen, Immenstetten und Schafhof), Siemens in Amberg (inkl. Lieferzentrum), ZF in Auerbach, Luitpoldhütte, emz, Afag, Kerb Konus Amberg. Die Palette der Aktionen war bunt.

Bei Grammer fuhren Autokonvois mit Fähnchen früher als gewohnt vom Parkplatz. Bei ZF hupten sich unter dem Motto „4 Minuten für 4 Prozent“ die Kollegen zwei Stunden früher in den Feierabend. Siemens in Amberg verabschiedete die Streikenden mit einer langen Liste von Wunschzetteln. Vielerorts waren die Vertrauensleute schon morgens um 5 Uhr vor den Werkstoren aktiv und verteilten Warnstreikaufrufe. Auch hier zeigte sich die Kreativität. So wurden z. B. bei Grammer in Immenstetten die Mitarbeiter mit Trommeln am Morgen begrüßt und über anstehende Aktionen informiert. Bei ZF entwarfen die IG Metaller ein Video mit einer digitalen Trillerpfeife, damit auch dieses Warnstreiksignal in der Corona-Zeit nicht vermisst werden muss.

Horst Ott, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Amberg, zeigte sich sehr zufrieden mit dem bisherigen Engagement. „Das liegt nicht nur an den vielfältigen tollen durchgeführten Aktionen, auch die Warnstreikzahlen sind sehr gut.“ Die IG Metaller haben bewiesen, dass sie auch in Pandemiezeiten, unter Einhaltung aller Maßnahmen, streikfähig sind. In der zweiten Warnstreikwelle vom 17. bis 19. März) konnte man insgesamt rund 8 000 Teilnehmer zählen. Wie es nach dieser Warnstreikwelle weitergeht, wird der Vorstand der IG Metall mit den Tarifkommissionen der Bezirke beraten.