Lokalpolitik
Amberger SPD demonstriert Geschlossenheit

19.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:37 Uhr
Gerhard Spies
Kandidaten-Kür bei der SPD: Armin Rüger, Uwe Bergmann, Simone Böhm-Donhauser, Hans Ram, MdEP und Bezirksvorsitzender Ismail Ertug und Ortsverbandsvorsitzender Dieter Weiß freuten sich über die Einmütigkeit der Genossen bei der Nominierung. −Foto: Spies

Im Gegensatz zur CSU im Kreis Amberg und Amberg-Sulzbach zeigt die SPD große Geschlossenheit bei der Wahl ihrer Kandidaten für den Landtag und den Bezirkstag. Als Direktkandidaten für den Landtag schickt die SPD wieder Uwe Bergmann ins Rennen. Einen Generationswechsel gibt es bei der Kandidatur zum Bezirkstag.

Zwei Tage nach der Nominierungsversammlung der CSU bestimmte jetzt auch die SPD ihre Kandidaten für die Wahlen im Herbst 2023. Anders als bei der CSU bedurfte es hier keiner Kampfabstimmung. Die SPD-Stimmkreiskonferenz war sich im Wintergarten der OTH Amberg einig: Wie schon 2018 tritt der Schnaittenbacher Uwe Bergmann als Direktkandidat für den Landtag an. Die Amberger Stadträtin Simone Böhm-Donhauser soll die Nachfolgerin von Richard Gaßner im Bezirkstag werden.

„Es geht um die Zukunft im Freistaat Bayern! Wir treten an, um die viel zu lange Regierung der CSU in Bayern zu beenden“, stimmte der Bezirksvorsitzende und Europaabgeordnete Ismail Ertug seine Parteigenossen auf den kommenden Wahlkampf ein. Groß war dann die Geschlossenheit bei der Kandidatenkür: 56 der 58 Delegierten stimmten für Bergmann, sogar alle 58 Stimmen vereinte Böhm-Donhauser als Direktkandidatin für den Bezirkstag für sich.

Bergmann gibt nicht auf

Nur 13,8 Prozent der Stimmen waren es gewesen, die Bergmann bei der Landtagswahl 2018 erhalten hatte. Satte 38,3 Prozent dagegen konnte damals sein Konkurrent Harald Schwartz von der CSU erzielen. Trotzdem tritt der 51-jährige Mittelschullehrer und SPD-Kreisvorsitzende noch einmal an. „Wir von der SPD brauchen wieder einen Landtagsabgeordneten, um für unsere Region mehr Einfluss auf die Regierung ausüben zu können“, forderte Bergmann und erinnerte an die Zeiten, als Reinhold Strobl noch für die SPD im Landtag saß. Kompetenz besonders im Bildungsbereich und Erfahrung aus der Kommunalpolitik bringe er für dieses Amt mit, sagte Bergmann in seiner Bewerbungsrede. „Die letzten vier Jahre waren für Bayern verlorene Jahre“, kritisierte er die Regierung in München.

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Die Aufbruchstimmung bei den Genossen brachte Hans Ram, SPD-Bürgermeister aus Ensdorf und Listenkandidat für den Bezirk, auf den Punkt: „Wir brauchen einen MdL, der dieses Amt auch ernst nimmt und nicht als Insolvenzverwalter eigentlich gar keine Zeit hat.“

Simone Böhm-Donhauser (45), Diplom-Sozialpädagogin und seit 2014 im Amberger Stadtrat, soll – wenn es nach der SPD geht – den bisherigen Bezirksrat Richard Gaßner, SPD-Urgestein aus Kümmersbruck, beerben. „Ich bin beruflich im sozialen Bereich zuhause und hier auch tagtäglich mit dem Bezirk in Kontakt“, begründete sie ihre Kandidatur für den Bezirkstag. Der soziale Bereich ist auch der Hauptschwerpunkt des Bezirks: 94 Prozent seines Haushaltsvolumens investiert er in diesen Sektor. Geschlossen votierte die Wahlkreiskonferenz für die Nominierung der Amberger Stadtverbandsvorsitzenden.

Auch die beiden Kandidaten für die Liste wählte das Gremium einstimmig. Armin Rüber (60), Hausarzt in Sulzbach-Rosenberg und seit 20 Jahren Stadtrat in der Kreisstadt, wurde für die Landtagsliste nominiert. Rüger ist seit rund zehn Jahren Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheitspolitik in der SPD, die ihm sehr am Herzen liegt. „Die beste Gesundheitspolitik ist eine gute Bildungspolitik“, sagte er.

Bildungsstätten verbessern

Auf der Liste zum Bezirkstag wird für die SPD Hans Ram, Bürgermeister in Ensdorf, kandidieren. Er sieht seinen politischen Schwerpunkt im Bezirkstag ebenfalls in der Bildungspolitik. „Mir ist der Erhalt und der Ausbau der Bildungsstätten in der nördlichen Oberpfalz wichtig. Kitas sollen nicht nur Aufbewahrungsstätten für Kinder sein“, fordert er.

Als Delegierte für die Wahlkreiskonferenz der Oberpfalz am 15. Oktober in Weiden nominierte die SPD Uwe Bergmann, Ismail Ertug, Joachim Bender, Lisa Hartinger, Simone Böhm-Donhauser und Isabell Ebert.