Engagement
Auszeit für junge Hochwasseropfer

Jugendliche der Ahrtalschule erlebten beim Schüleraustausch mit der Walter-Höllerer-Realschule ein paar unbeschwerte Tage.

08.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:06 Uhr
Schulleiter Martin Zimmermann und Landrat Richard Reisinger (1. Reihe v.re.) begrüßten gemeinsam mit Silvia Rupprecht (letzte Reihe 2.v.re.) die Gäste aus dem Landkreis Ahrweiler. −Foto: Christine Hollederer

Alle erinnern sich an die schrecklichen Bilder von zerstörten Straßen und Häusern nach der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Den Ort Altenburg im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler hat die Hochwasser-Katastrophe im Juli dieses Jahres mit voller Wucht getroffen. In der Ahrtal-Realschule, die ein paar Hundert Meter von dem Fluss Ahr entfernt liegt, stand das Hochwasser im ersten Stock einen Meter hoch. Über eine Freundin aus Remagen, die im Elternbeirat der Ahrtalschule ist, hatte Silvia Rupprecht, Lehrerin an der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg, von dem Schicksal vor Ort erfahren. Schnell war für die Deutsch- und Geschichte-Lehrerin klar, die Jugendlichen aus dem Ahrtal unterstützen zu wollen.

Wie das Landratsamt Amberg-Sulzbach mitteilt, rannte sie mit dem Gedanken eines Schüleraustausches der Ahrtal-Realschule mit der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg unter dem Motto „Werte leben“ bei Schulleiter Martin Zimmermann offene Türen ein. Binnen kürzester Zeit seit Schulstart konnte deshalb der Schüleraustausch organisiert werden. Am Montag kamen die 24 Schüler der 7. bis 9. Jahrgangsstufe mit den zwei Lehrkräften, Meike Möller und Joachim Montel, in der Herzogstadt an und wurden im Atrium der Schule von Schulleiter Martin Zimmermann, Lehrern und Mitgliedern des Elternbeirats begrüßt. Auch Landrat Richard Reisinger hieß die Jugendlichen an der Walter-Höllerer-Realschule und im Amberg-Sulzbacher Land willkommen.

Der Landrat kennt sowohl die Bilder aus dem betroffenen Hochwassergebiet als auch persönliche Berichte von Einsatzkräften aus dem Landkreis, die vor Ort mit angepackt hatten. Umso mehr freute er sich für die jungen Menschen, dass sie nun für ein paar Tage den Alltagssorgen daheim entfliehen konnten. Als Erinnerung an den Landkreis Amberg-Sulzbach überreichte er den Schülern aus dem Ahrtal kleine Präsente.

„Geteiltes Leid ist halbes Leid“, betonte Schulleiter Martin Zimmermann in seiner Rede. Er dankte den Familien, die sich bereit erklärt haben, Gastschüler für eine Woche aufzunehmen, und den vielen fleißigen Helfern und Unterstützern im Hintergrund, die mit ihrem Engagement diesen Austausch erst realisierbar gemacht haben. Gleichzeitig richtete sich sein Dank auch an die zahlreichen Sponsoren aus der Region, die die Ausflüge der Jugendlichen überhaupt ermöglichten.

Dank der finanziellen Unterstützung von Serviceclubs, Unternehmen aus der Region und Freizeiteinrichtungen konnte Studienrätin Silvia Rupprecht Ausflüge nach Regensburg mit kostenloser Stadtführung, einen Besuch der Erlebnisholzkugel in Steinberg am See, eine Stadtführung durch Sulzbach-Rosenberg mit Besuch im Schulmuseum sowie eine Fahrt zum Monte Kaolino mit Segway-Tour organisieren sowie einen Besuch der Teufelshöhle in Pottenstein. So konnten die Schüler eine unbeschwerte Woche im Amberg-Sulzbacher Land genießen und zahlreiche positive Erlebnisse und Bilder mit nach Hause nehmen.