Ortsbesichtigung
BN lehnt geplantes Gewerbegebiet ab

An der B85 in Amberg wollen zwei Autohäuser bauen. Naturschützer und Landwirte sorgen sich wegen des Flächenverlusts.

21.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:49 Uhr
Die Ortsgruppe Amberg-Kümmersbruck des Bundes Naturschutz informierte sich auf den Flächen des geplanten Gewerbegebiets zwischen der B85 und der AM30. −Foto: Hans-Jürgen Bumes

Mitglieder des Bundes Naturschutz, Ortsgruppe Amberg-Kümmersbruck, wollten sich ein eigenes Bild über die Fläche machen, die von zwei Autohäusern an der B85/AM30 zur Überbauung ins Auge gefasst wurde. Die BN-Mitglieder mit dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Bumes und seiner Stellvertreterin Veronika Frenzel kamen dazu laut einer Mitteilung mit betroffenen Landwirten und Anwohnern zusammen, auch wenn der Amberger Stadtrat sich bereits mehrheitlich den Wünschen der potenziellen Investoren gebeugt und sich nicht gegen die Fortführung des Verfahrens ausgesprochen habe. Kritisiert wurde dabei laut BN, dass der Kommerz über die Bedenken der hier Ökolandwirtschaft betreibenden Bauern zu siegen scheine.

Wie Landwirt Bernhard Scharf zu bedenken gab, habe gerade die Ukraine-Krise die Bedeutung von landwirtschaftlichen Nutzflächen noch stärker in das Bewusstsein gerückt. Die Frage sei, ob man diese so bereitwillig einem sehr flächenintensiven, aber nur wenige Arbeitsplätze bietenden Unternehmen opfern dürfe. Klar sein dürfte, dass auch die angrenzenden Flächen letztlich nicht vor den Begehrlichkeiten anderer Unternehmer sicher seien. Die geplante Versickerung des Oberflächenwassers stellt seiner Meinung nach ein Vernässungsrisiko der angrenzenden Flächen dar, was die landwirtschaftliche Nutzung einschränken könnte.

Laut Bumes gebe es im Stadtgebiet von Amberg gerade ohnehin zwei Verfahren zur Erweiterung von Gewerbegebieten, insgesamt sollen etwa 35 Hektar neu dazukommen. Auch den Anwohnern besonders aus der Boslarnstraße scheinen die Einschränkungen ihres bisherigen Blicks in die Natur noch nicht bewusst zu sein, sonst müsste der Widerstand größer sein, teilt der BN weiter mit.

Landwirt Alfons Purschke mahnte an, dass für das angrenzende Gemeindegebiet von Kümmersbruck die Situation bei Starkregen wegen der Neigung des Geländes dramatisch werden könnte, auch wenn ein Versickerungsbecken geplant sei. Veronika Frenzel versprach, sich dafür einzusetzen, dass die Gemeinde Kümmersbruck hier Einspruch erheben werde, wie es ohnehin auch schon geschehen sei.