Käferbefall
Borkenkäfer schadet dem Baumbestand

Die zwischenzeitlichen hochsommerlichen Temperaturen haben die Brutentwicklung der Fichtenborkenkäfer stark beschleunigt.

10.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:02 Uhr
Waldbesitzer aufgepasst: Die zwischenzeitlichen hohen Temperaturen haben die Entwicklung des Borkenkäfers beschleunigt. −Foto: Tobias Hase

Ungefähr Mitte Juni war der erste große Schwärmflug der Borkenkäfer. Die hochsommerlichen Temperaturen und die trockenen Tage im Juni haben die Brutentwicklung der Fichtenborkenkäfer stark beschleunigt. Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg appellieren deshalb an die Waldbesitzer, in den kommenden Wochen gründlich zu kontrollieren, ob ihre Fichtenwälder befallen sind. Der forstliche Berater Thomas Groha vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Amberg berichtet, dass auch gesund aussehende Bäume befallen sein können.

Bohrmehl sieht aus wie Kaffeepulver

Frischer Borkenkäferbefall ist laut Groha gut am braunen, kaffeepulverähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder den Pflanzen am Boden zu erkennen. „Befallene Stämme müssen vor dem Ausfliegen der Käfer aufgearbeitet und aus dem Wald abgefahren und mit einem Mindestabstand von 500 Meter zum nächsten Fichtenbestand gelagert werden“, erklärt Sven Grünert, Abteilungsleiter am AELF Amberg. Nur so kann die Vermehrung gestoppt werden. Zudem sei es ratsam, die Baumkronen zu häckseln, denn die Käfer nutzen schon Äste ab drei Zentimetern Durchmesser als Brutstätte. Aber auch bisher nicht aufgearbeitetes Bruch- oder Windwurfholz aus vorausgegangenen Gewitterstürmen sei für die Käfer ideales Brutmaterial und sollte daher zügig entfernt werden.

Ampelsystem zur Gefährdungslage

„Schon ein oder zwei abgebrochene Fichtenkronen können der Beginn einer unentdeckten Entwicklung sein, der einen ganzen Bestand gefährden kann“, warnen die Experten. Unter www.borkenkaefer.org kann sich jeder mittels eines Ampelfarbensystem über die aktuelle Gefährdungslage sowie die Lebensweise der Borkenkäfer informieren. Auch die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stehen mit Beratung und Unterstützung gern zur Verfügung. „Der späte und kühle Frühling macht Hoffnung, dass die Schäden nicht so schlimm wie in den vergangenen Jahren werden. Jetzt gilt es, den von der Natur geschenkten Vorsprung nicht durch Unachtsamkeit zu verspielen“, so Sven Grünert weiter.