Amberg-Sulzbach
Brotzeitbretter als Symbol der Inklusion

15.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:52 Uhr
Übergabe der Brotzeitbretter an den Landrat: Landrat Richard Reisinger, Eduard Freisinger (Vorsitzender Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e.V.), Bernhard Vahle (stellvertretender Vorsitzender Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e.V.), Bernhard Albrecht (Geschäftsführer Jura Werkstätten Amberg-Sulzbach) und Christoph Birner (Schreinermeister Jura Werkstätten) (v. l.). −Foto: Christine Hollederer

Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Amberg-Sulzbach mit den Jura Werkstätten Amberg-Sulzbach: Ein 35 Mal 25 Zentimeter großes Brotzeitbrett aus robustem Buchenholz.

Seit ein paar Wochen wurden die insgesamt 115 Brotzeitbretter in den Jura Werkstätten in Sulzbach-Rosenberg und Amberg produziert, nun konnte Landrat Richard Reisinger von Eduard Freisinger, Vorsitzender Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e.V., Bernhard Vahle, dem stellvertretenden Vorsitzenden, sowie Bernhard Albrecht, dem Geschäftsführer der Jura Werkstätten Amberg-Sulzbach, die fertigen Brotzeitbretter in Empfang nehmen. Diese werden künftig als Geschenke des Landrats für besondere Anlässe und verdiente Menschen verwendet, wie das Landratsamt in einer Presseinfo mitteilte.

Landkreis will mit gutem Beispiel

Die Entscheidung für die Jura Werkstätten Amberg-Sulzbach fiel ganz bewusst. Der Landkreis Amberg-Sulzbach will beim Thema Inklusion mit gutem Beispiel vorangehen, sagte Landrat Richard Reisinger und stellte dabei die Bedeutung des Auftrags für Menschen mit Behinderung heraus. „Durch die Teilhabe am Arbeitsleben erfahren die Mitarbeiter der Jura Werkstätten eine besondere Wertschätzung. Sie erhalten die Chance, sich zu beweisen, und stellen für den Landkreis Gastgeschenke in extrem hoher Qualität her. Für beide Seiten entsteht so ein echter Mehrwert“, so Reisinger.

Die Idee zu den Brotzeitbrettern hatte Landrat Richard Reisinger im Zusammenspiel mit seinem Vorzimmer. Wegbereiter war Schreinermeister Christoph Birner von den Jura Werkstätten. Im Juli hatte er die ersten fünf Bretter vorab als Einzelstücke gefertigt, die, wie der Landrat beim Pressetermin aus dem Nähkästchen plauderte, auch bereits verschenkt wurden. Sie wurden an einen bayerischen Spitzenpolitiker und unter anderem auch beim Partnerschaftsjubiläum des Landkreises mit dem Kanton Maintenon in Frankreich ausgegeben.

Nach dem Sommerurlaub konnte die vielfache Produktion der Brotzeitbretter in Sulzbach-Rosenberg und Amberg erfolgen. In der Schreinerei der Jura Werkstätten in Sulzbach-Rosenberg wurden die Bretter gehobelt und gefräst. Mit der finalen Lasergravur des Landkreiswappens sowie des Schriftzugs „Jura Werkstätten Amberg-Sulzbach“ wurden die Brotzeitbretter in den Amberger Werkstätten veredelt. Für die Jura Werkstätten ist es ein wichtiger Auftrag. Normalerweise werden Einzelteile für Firmen hergestellt.

Diesmal findet die komplette Fertigung eines Produkts in den Werkstätten statt. „Die Mitarbeiter sehen dieses Mal das Endprodukt. Künftig verschenkt Landrat Richard Reisinger die Brotzeitbretter „made in Amberg-Sulzbach“ an verdiente Menschen. „Für uns war es wichtig, ein nützliches, für die Region typisches und auch nachhaltiges Geschenk überreichen zu können, wenn es der Anlass erfordert. All diese Punkte vereint das Brotzeitbrett, das eine langlebige Erinnerung an den Landkreis Amberg-Sulzbach ist“, so Reisinger.

Keine Massenproduktion vorgesehen

Zu kaufen gibt es die Brotzeitbretter nicht, wie der Landrat betont. Sie sollen keine Massenware werden, sondern eine Rarität bleiben und damit etwas Besonderes sein. Und womöglich sind die Brotzeitbretter nicht die letzte Produktion der Jura Werkstätten für den Landkreis Amberg-Sulzbach. Wegen eines Folgeprojekts sei man aktuell in Gesprächen, so der Landrat. Geplant ist ein Bierkrug-Deckel aus Holz.