Gesundheit Corona: Amberger Gymnasium sperrt zu
Inzwischen gibt es drei Fälle in Kümmersbruck bzw. Amberg. Der Rektor des Gymnasiums des betroffenen Mädchens reagiert.

Kümmersbruck.Das, was Klinikvorstand Manfred Wendl zusammen mit Ärzten bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Klinikum St. Marien in Amberg verkündet, ist positiv und negativ zugleich. Die gute Nachricht zuerst: Die 49-jährige Kümmersbruckerin, die wegen einer Corona-Infektion in einem Isolationszimmer behandelt wird, ist wohlauf. Über ihren Mann und die 14-jährige Tochter gibt es dagegen weniger erfreuliche Mitteilungen. Auch der Unterricht am Gregor-Mendel-Gymnasium entfällt ab Montag.
Seit Freitag steht nämlich fest, dass sich auch der Ehemann und die Schülerin beim Skiurlaub in Südtirol mit dem Coronavirus infiziert haben. Beide würden aber laut Klinikvorstand Wendl keine Symptome zeigen und befänden sich daher weiter in häuslicher Quarantäne. Sollte sich ihr Gesundheitszustand verschlechtern, würden sie selbstverständlich in eine Klinik gebracht werden.
Infizierte Tochter war noch im Schulunterricht
Die 14-Jährige besucht das Gregor-Mendel-Gymnasium in Amberg. Sie war auch am ersten Schultag nach den Faschingsferien im Unterricht. Am Freitagabend informierte nun Schulleiter Peter Welnhofer darüber, dass der Unterricht an seinem Gymnasium auf Weisung des Gesundheitsamtes ab Montag komplett entfällt. „Der Zeitraum des Entfalls wird baldmöglichst bekannt gegeben“, teilt er mit. Die Mitschüler des Mädchens aus der achten Klasse hatten bereits am Freitag schulfrei.
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Landrat Richard Reisinger stimmt sich eng mit den Behörden und dem Gesundheitsamt ab. Ziel sei es, alle Kontaktpersonen der jeweils Erkrankten ausfindig zu machen und zu untersuchen. „Das ist eine Sisyphos-Arbeit“, sagt Reisinger. Der Landkreis versucht indes vieles, um der weiteren Verbreitung des Virus entgegenzuwirken. So wurde beispielsweise die Amberger Baumesse abgesagt.
„Eine stationäre Behandlung ist nicht erforderlich!“
Offen ist nun, ob die 49-jährige Kümmersbruckerin tatsächlich zu ihrer Familie zurückkehren darf. Sie hatte sich als erste Frau in der Oberpfalz mit dem Coronavirus infiziert. „Das ist eine Entscheidung des Gesundheitsamts“, erklärt Stephan Röckelein, der Leiter der Abteilung Krankenhaushygiene am Klinikum St. Marien.

Röckelein spricht bei der Frau von einer „insgesamt sehr milden Symptomatik.“ Sie habe nur „ein bisschen Schnupfen und ein bisschen Halsweh“ und sei „sehr gefasst“. Der Hygiene-Spezialist bringt es auf den Punkt: „Eine stationäre Behandlung ist nicht erforderlich!“
Keine neuen Krankheitsfälle bekannt
Neue Corona-Fälle sind im Landkreis Amberg-Sulzbach derweil nicht aufgetreten. Christine Hollederer, Sprecherin des Landratsamts, waren bis Freitag keine weiteren Erkrankungen bekannt.
Im Nachbarlandkreis Schwandorf gibt es weiter keinen bestätigten Corona-Fall. Alle untersuchten Verdachtsfälle seien laut Franz Pfeffer, dem stellvertretenden Sprecher des Landratsamts, ohne Feststellung geblieben. Das Landratsamt und das Gesundheitsamt sind laut Pfeffer auf das Auftreten eines Corona-Falles vorbereitet. Seit einer Woche würde es eine eigene Arbeitsgruppe aus Vertretern des Gesundheitsamts, der Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung und dem Büro des Landrats geben, die mögliche Maßnahmen koordiniert.
Das empfehlen die Behörden
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Arztbesuche:
Das Landratsamt Amberg-Sulzbach appelliert an die Bevölkerung, bei grippeähnlichen Symptomen zuhause zu bleiben und den Hausarzt anzurufen. Bei Bedarf komme dieser auch in Schutzkleidung zum Hausbesuch.
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Informationen:
Infos zum Coronavirus gibt es auf der Homepage des Landkreises Amberg-Sulzbach unter www.amberg-sulzbach.de. Außerdem wurde eine Hotline unter Telefon 09131/ 6808-5101 eingerichtet.
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