Glaube
Das Dreifaltigkeitsfest in Schmidmühlen war gut besucht

13.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:55 Uhr
Johann Bauer
Pfarrer i.R. Hans-Peter Heindl (links) hielt die Festpredigt. Der Schmidmühlener Pfarrer Werner Sulzer (r.) begrüßte die Gläubigen bei strahlendem Sonnenschein. −Foto: Johann Bauer

Zahlreiche Pilger zogen am Sonntag zusammen auf den Kreuzberg. Die Bewirtung übernahm die örtliche Kirwagemeinschaft.

Am Sonntag beging die Pfarrei Schmidmühlen das Dreifaltigkeitsfest auf dem Kreuzberg. Prediger war Pfarrer i.R. Hans-Peter Heindl. Der Gottesdienst wurde von der Blaskapelle „St. Ägidius“ musikalisch umrahmt. Die Verköstigung wurde von der Kirwa-Gemeinschaft übernommen.

Einmal im Jahr, am Dreifaltigkeitsfest, wird auf dem Kreuzberg im größeren Rahmen Messe gefeiert. Grund genug für viele auswärts wohnende Schmidmühlener, ihre alte Heimat zu besuchen. Zum traditionellen „Kreuzbergfest“ lachte die Sonne und zahlreiche Pilger besuchten den Kreuzberg. Der Festgottesdienst vor der Grotte wurde von Pfarrer i.R. Hans-Peter Heindl und Pfarrer Werner Sulzer gefeiert. Auch Wallfahrer aus Adertshausen pilgerten zum Kreuzberg. Pfarrer Werner Sulzer begrüßte die Pilger am Kreuzberg bei strahlendem Sonnenschein. Sein besonderer Gruß galt Hauptzelebrant Pfarrer i.R. Hans-Peter Heindl.

„Ein strahlend schöner Tag und wir haben uns heute versammelt, nach zwei Jahren Corona, um wieder einen gemeinsamen Gottesdienst am Kreuzberg zu feiern“, betonte Pfarrer Werner Sulzer.

„Weisheit“ war zentraler Punkt der Festpredigt

In seiner Festpredigt sagte Pfarrer i.R. Hans-Peter Heindl, er wolle auf die heutige Lesung eingehen. Unser deutsches Wort „Weisheit“, das in der Lesung thematisiert wird, ist verwandt mit „Wissen“, wobei es vor allem nicht um die Frage von vielem Wissen geht, sondern um die Tiefe, also um einen Einblick in das Geheimnis, das wir sind und das die Welt im Innersten zusammenhält. In der Lesung ist sodann die Weisheit als Person aufgetreten. In einem kunstvollen Gedicht stellt sie sich vor und weiß, was die Welt zusammenhält. „Sie war dabei, als sie entstand. Sie kennt die Urmeere und Quellen, Berge und Hügel, die Fluten und das Festland, den Himmel, die Wolken und den Erdkreis. Ihre Wort sind so poetisch, dass einem das Herz aufgeht“, so Pfarrer Heindl.

Und die Weisheit weiß um diese tiefen Zusammenhänge. Sie steht in ganz enger Verbindung mit Gott. Vor und nach dem Gedicht, aus dem die Lesung genommen ist, lädt sie die Menschen ein, auf sie zu hören. Das Gedicht aus dem AT gehört zur Weltliteratur. Dieses Gedicht ist damit auch offen für die Vorstellungen aus anderen Kulturen – und bezeugt zugleich den jüdischen Glauben an den einen Gott, der die Welt erschaffen hat.

Gott wird verschieden erfahren

„Warum hören wir heute am Dreifaltigkeisfest dieses Gedicht über Frau Weisheit?“, fragte Heindl und hatte gleich die Antwort parat. Gott ist und bleibt einer, aber er wird verschieden erfahren. Christus war von Anfang an bei Gott und in der Schöpfung und als Mensch kam er uns Menschen nah. Der eine Gott bleibt einerseits unbegreiflich, größer als alles. Andererseits ist er mitten in seiner Schöpfung, der eine Gott ist Vater, Sohn und Geist. Frau Weisheit kann uns also die Augen öffnen für die Spuren des einen Gottes, der vielfältig zu uns spricht, in den Schätzen unserer eigenen Tradition wie auch in der Weisheit fremder Kulturen.

Das Lied „Großer Gott wir loben Dich“, bildete den Abschluss des Gottesdienstes. Anschließend spielte die Blaskapelle St. Ägidius ein Standkonzert für die Besucher.