Anerkennung
Den Katastrophenfall gemeistert

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt Amberg traf sich regelmäßig und leistete viele zusätzliche Stunden.

02.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:03 Uhr
OB Michael Cerny und Dr. Bernhard Mitko bedankten sich bei Katastrophenschützer Andreas Pfauntsch (v.l.) stellvertretend für alle Helfer für deren Einsatz in der Corona-Pandemie. −Foto: Susanne Schwab, Stadt Amberg

Zum 9. Dezember 2020 hatte Ministerpräsident Markus Söder zum zweiten Mal den Katastrophenfall für ganz Bayern ausgerufen. Bis 6. Juni und damit 181 Tage lang wurde im Anschluss daran unter Katastrophenschutzbedingungen gearbeitet. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum auch die städtische Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) der Stadt Amberg wieder zusammentrat, um das Geschehen zu beobachten und sofort einsatzbereit zu sein. In diesem Zeitraum haben sich in Amberg insgesamt 1208 Personen mit dem Coronavirus infiziert, 17 Menschen sind an oder mit SARS-CoV-2 verstorben, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Amberg heißt. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wurde am 17. April mit einem Wert von 272 erreicht. In der FüGK wurden diese Zahlen sowie alle weiteren Daten erfasst und an jedem Wochentag eine Lagemeldung erstellt. Auch kam man wöchentlich in großer Runde zu insgesamt 25 Lagebesprechungen zusammen. Die Kommunikationsgruppe, die alle wichtigen Nachrichten unverzüglich an die Mitglieder FüGK weiterzuleiten hat, war von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 17 Uhr mit städtischem Personal besetzt.

Dankesworte von OB Cerny

Allein dadurch sind für die Beschäftigten mehr als 1000 Stunden Arbeit angefallen, die zusätzlich zur regulären Tätigkeit zu bewerkstelligen waren. Hinzu kamen rund 3100 Bereitschaftsstunden, die die FüGK-Leitung, die Führungsassistenten, die Ansprechpartner FüGK und die Arbeitsbereichsleiter nach Dienstschluss und am Wochenende abwechselnd zu absolvieren hatten. Insgesamt waren rund 50 Beschäftigte der Stadt sowie Fachberaterinnen und Fachberater regelmäßig im Einsatz. „Ihnen möchte ich nochmals ganz herzlich Danke sagen. Sie haben damit wertvolle Arbeit im Dienste der Stadt Amberg, vor allem aber zum Wohle aller geleistet, die weit über das normale Maß hinausgeht und alles andere als selbstverständlich ist“, wandte sich Oberbürgermeister Michael Cerny an die Helferinnen und Helfer. Unterstützung erhielt er durch Dr. Bernhard Mitko, der neben seiner Referatsleitertätigkeit bei der Stadt Amberg die Funktion des FüGK-Leiters übernommen hatte. Dieser dankte den Helfern auch für den Zeitraum zwischen den beiden offiziellen Katastrophenschutzfällen und die Wochen, die seit der Beendigung des K-Falls vergangen sind. „Auch in dieser Zeit wurden und werden in den Räumen und von der Koordinierungsgruppe Materialien entgegengenommen, gelagert und verteilt, wie etwa die Tests und Schutzausrüstungen für Schulen und weitere Einrichtungen“, so Mitko.

FFW, THW und BRK packten an

Neben den städtischen Kräften gehörten auch der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination Marc Bigalke, Dr. Günter Bock als Koordinierender Arzt und Ansprechpartner für die niedergelassenen Ärzte sowie ab Ende Dezember auch Birgit Hübner als Fachberaterin für die Pflegeheime und ambulanten Dienste der FüGK an. Unterstützung erfuhren die Katastrophenschützer durch die Feuerwehr sowie durch das Technische Hilfswerk (THW) und das Bayerische Rote Kreuz (BRK), als sich zu Beginn des Jahres doch noch eines der Amberger Pflegeheim zum Hotspot mit mehr als zehn positiv getesteten Bewohnern sowie mehreren infizierten Beschäftigten entwickelte.

Zehntausende Masken verteilt

Um eine Vorstellung zu bekommen, welch große Mengen an Materialien allein während des K-Falls durch die Hände der Katastrophenschützer gingen, hat Andreas Pfauntsch dazu eine Auflistung erstellt. Demnach wurden insgesamt 850 Liter an Desinfektionsmittel, rund 10.000 FFP2- bzw. KN95-Masken an das Personal der Kinderbetreuungseinrichtungen, etwa 11.500 Masken an das Pflegepersonal und mehr als 10.000 Masken an die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen ausgegeben. Außerdem unterstützte Pflegeleiterin Birgit Hübner die Verteilung von 3500 Masken an pflegende Angehörige, auch beim Versand der Stadt Amberg von insgesamt 13.500 Masken an Bedürftige leistete die FüGK ihren Beitrag. Zusätzlich galt es, den vom Freistaat Bayern vorgeschriebenen Grundstock an persönlichen Schutzausrüstungen zu bewirtschaften.

Kooperation mit der Bundeswehr

Großes Engagement erforderten auch die Einrichtung und der Betrieb des gemeinsamen PCR-Testzentrums von Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach. Hier waren städtische Mitarbeiter mehr als 600 Stunden, unter anderem für die Registrierung, eingesetzt. Auch die Bundeswehr entsandte Soldatinnen und Soldaten für diese Aufgabe. Seit diese jedoch zum 28. Februar ihren Einsatz beendete, wird die Einrichtung von einem Privatanbieter betrieben. Nicht zuletzt leistete die FüGK Stadt Amberg auch bei der Einrichtung des gemeinsamen Impfzentrums im Saal des Jugendzentrums sowie bei Bedarf in der Kennedyschule ihren Beitrag. Viele dieser Aufgaben gehen auch nach dem offiziellen Ende das K-Falls zum 7. Juni weiter.