Umwelt
Der Wald ist keine Müllkippe

Der Unrat am Mariahilfberg und in den Freiflächen der Stadt Amberg nimmt wieder zu. Ein Brennpunkt ist auch das „Schwammerl“.

19.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:03 Uhr
Das Ergebnis einer Müllsammlung im Wald: Das Forstamt der Stadt Amberg appelliert an alle Feiernden, im Wald ihren Müll aufzuräumen. −Foto: Stadt Amberg

„Wer feiern kann, der kann auch aufräumen!“. Das hat das Forstamt der Stadt Amberg jetzt nochmals klar und deutlich gemacht. Grund hierzu ist die große Menge an Abfall, die regelmäßig im Wald und auf den Freiflächen liegenbleibt. „Die meisten Verschmutzungen finden wir auf dem Mariahilfberg und im Fuchsstein. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Verpackungsmüll und Flaschen. Von diversen Softdrinks bis hin zu Wodkaflaschen, es ist alles dabei. Und auf den Parkbänken bleiben häufig Tüten und Becher von großen Fast-Food-Ketten liegen“, berichten der Leiter des Forstamts Amberg, Martin Seits, und seine Kollegen. Oft landeten Plastik, Glas und Aluminium aber auch in den Büschen und im Wald, obwohl es genug Abfalleimer gibt. Auf dem Mariahilfberg ist vor allem der zentrale Aussichtspunkt, das sogenannte „Schwammerl“ stark davon betroffen, heißt es in einer Mitteilung .

Aber auch am Galgenbergweg entlang der Wanderwege und an den dort aufgestellten Parkbänken lassen viele ihren kompletten Müll rücksichtslos zurück. Sowohl der städtische Betriebshof als auch die Forstamtsmitarbeiter sind daher regelmäßig in der Natur unterwegs, um den Unrat zu beseitigen. Selbst die Jäger finden und sammeln immer wieder säckeweise Plastik und Flaschen aus den Wäldern und Einständen des Wildes ein. „Die Müllberge, aber leider auch die Rücksichtslosigkeit gegenüber der Natur, den Mitmenschen und dem Eigentum anderer haben in den letzten Monaten stark zugenommen“, bedauert Martin Seits. So sei erst im Mai eine Anzeige wegen Vandalismus erforderlich geworden, nachdem ein Hochsitz zerstört und anschließend angezündet worden war. Tatort sei in diesem Fall das Landschaftsschutzgebiet Ammerbachtal gewesen, in dem sich immer wieder neue Feuerstellen finden, die von den Naturschutzwächtern beseitigt werden müssten, berichtet die Stadt Amberg weiter.

Betroffen ist auch die Ruine Rammertshof, deren historische Steine ebenso wenig vor den Vandalen sicher seien wie die Bereiche abseits der Wanderwege. Hier bleiben nach Treffen oder ausgedehnten Partys immer wieder viele „Abfallnester“ zurück. Und das, obwohl die Grünflächen im Landschaftsschutzgebiet zur Gewinnung von Tierfutter genutzt werden. Ein Betreten ist laut Artikel 30 des Naturschutzgesetzes damit ab der Aufwuchszeit im März strengstens verboten. Bleiben hier Reste von Abfall und Hundekot im Futter zurück, kann das bei den Nutztieren zu schweren Erkrankungen führen. Dazu kommt auch, dass nicht selten illegal motorisierte Fahrzeuge die Gegend unsicher machen und die hier lebenden Wildtiere verängstigen und vertreiben. Das Städtische Forstamt appelliert daher dringend, sich an die Vorgaben zu halten und den Müll wieder mitzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen. „Unser Wald ist keine Müllkippe“, betonen Martin Seits und seine Mitstreiter und bitten Bürgerinnen und Bürger, sollten sie derartige Vorkommnisse feststellen, um deren Unterstützung.