Agentur für Arbeit
Die Arbeitslosigkeit im Raum Amberg steigt weiter an

30.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:11 Uhr
Die Agentur für Arbeit Amberg hat ihren Monatsbericht vorgelegt. −Foto: Oliver Berg/dpa

Die Fluchtbewegung aus der Ukraine macht sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Amberg bemerkbar. Auszubildende werden wieder vermehrt gesucht.

Auch in diesem Monat ist die Arbeitslosigkeit wieder leicht gestiegen. Stefanie Neufeld, die Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Amberg, gibt aber Entwarnung: „Auch wenn die Zahlen in diesem Monat gestiegen sind, ist der Anstieg der Jahreszeit geschuldet und der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin recht stabil.“ So meldeten sich laut Neufeld einige Auszubildende nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung. „Die Arbeitslosigkeit dieses Personenkreises ist aber häufig nur von vorübergehender Natur, nachdem viele bereits eine feste Zusage für eine Arbeitsstelle für den Herbst haben, eine neue Ausbildung machen oder wieder auf die Schule gehen“, so Neufeld in einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit.

Größere Firmen melden schon Stellen für 2023

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um rund 90 Personen, beziehungsweise fünf Prozent zu. Mitte des Berichtsmonats waren etwa 1920 Personen arbeitslos gemeldet, rund 90 Arbeitnehmer, beziehungsweise 4,7 Prozent mehr als im Juli 2021. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 3,4 Prozent. Im Juli 2021 lag die Quote bei 3,2 Prozent. Beim Blick auf den Stellenzugang ist auffällig, dass wieder verstärkt Ausbildungsstellen gemeldet werden. Dies sind zum einen noch vereinzelte Stellen für 2022 und gerade größere Firmen melden laut Neufeld ihre Stellen bereits für das kommende Jahr.

Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 1580 Stellenangebote gemeldet, Das entspricht etwa 390 Offerten beziehungsweise 33,1 Prozent mehr als im Juli 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 1680 Stellen und somit rund 260 Offerten, beziehungsweise 18,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 200 Personen arbeitslos und somit circa zehn Arbeitnehmer, beziehungsweise 5,9 Prozent mehr als im Juli 2021. Im Gegenzug beendeten knapp 130 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 70 Arbeitnehmer, beziehungsweise 35,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

In der Region Amberg-Sulzbach, zu der die Geschäftsstellenbezirke Amberg und Sulzbach-Rosenberg gehören, sind bis zum Berichtsmonat rund 1460 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet worden. Das sind 170 Stellen, beziehungsweise 13,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber rund 580, das sind laut Pressemitteilung knapp 60 Bewerber, beziehungsweise 8,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Rund 210 Beschäftigte in Kurzarbeit

Im Februar 2022 befanden sich der neuesten Hochrechnung der BA-Statistik zufolge in der Stadt Amberg rund 210 Beschäftigte in etwa 40 Betrieben in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiterquote betrug 0,8 Prozent, im Januar 2022 lag sie bei 0,9 Prozent. Im Landkreis Amberg-Sulzbach belief sich die Zahl der Kurzarbeiter im Januar auf rund 480 Beschäftigte in circa 70 Betrieben. Die Kurzarbeiterquote betrug 1,6 Prozent, im Januar 2022 lag sie bei 1,4 Prozent.

Mitte Juli waren im Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg rund 490 Ukrainer arbeitslos gemeldet. Damit stellten sie 22,4 Prozent aller Arbeitslosen in der Region. In die Region sind allerdings noch mehr Menschen aus der Ukraine gekommen, die teils nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und daher nicht in der Zahl der Arbeitslosen erfasst sind, so zum Beispiel viele Frauen mit Betreuungspflichten für Kinder. Eine bessere Näherung an den tatsächlichen Wert der Ukrainer vor Ort bietet daher die Zahl der gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft, so die Agentur für Arbeit weiter.

In der Region Amberg-Sulzbach stieg die Zahl der gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft von Mitte Februar bis Mitte Juli von etwa 20 auf rund 810 Betroffene. Diese Zahl enthält alle Arbeitslosen, Arbeitsuchenden sowie Personen, die einen Antrag auf Leistungen der Grundsicherung gestellt haben, auch wenn dieser noch nicht bewilligt wurde. Zudem sind in der Zahl volljährige Ukrainerinnen und Ukrainer enthalten, die noch zur Schule gehen, Betreuungspflichten gegenüber Kindern haben oder langfristig erkrankt sind.

Der Bezirk Sulzbach-Rosenberg

Arbeitslosenquote:Die Arbeitslosenquote betrug im Monat Juli wie bereits im vergangen Monat 2,9 Prozent. Im Juli 2021 lag die Quote bei 2,8 Prozent. Insgesamt mussten sich rund 170 Personen im Juli arbeitslos melden.

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um neun Personen, bzw. 1,2 Prozent ab. Mitte des Berichtsmonats waren etwa 740 Personen arbeitslos gemeldet, rund 20 Arbeitnehmer, bzw. 3,2 Prozent weniger als im Juli 2021.

Der Stellenzugang war weiterhin sehr hoch. So gingen für den Agenturbezirk Sulzbach-Rosenberg knapp 80 Stellenangebote neu ein, die zu besetzen waren. Besonders hoch war der Stellenzugang im letzten Monat im Bereich Maschinenbau, aber auch bei der Herstellung von elektronischen Erzeugnissen.

Stellen:Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 620 Stellenangebote gemeldet, rund 80 Offerten, bzw. 15,1 Prozent mehr als im Juli 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen circa 520 Stellen und somit rund 80 Offerten, bzw. 12,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.